Betrachtungen
zum Schmerzhaften Rosenkranz |
Geschrieben von (ksf) am 26.01.2012 |
1. Geheimnis:
Jesus,
der für uns Blut geschwitzt hat
Mein Heiland Jesus Christus,
in tiefstem Elend muss ich Dich anschauen. Du bist in das tiefste Elend geworfen: In meine Sünde! Du, der Gottmensch, bist davon in den Staub der Erde gedrückt. Aber, Du schreckst nicht zurück. Du läufst nicht davon! "Vater nicht wie ich will, sondern wie Du willst!" So nimmst Du nicht nur meine Sünden, sondern alle Sünden aller Menschen aller Zeiten auf Deine Schultern und sühnst, was wir Menschen gesündigt haben. Du versöhnst uns mit Dir.
Meine Sünden verursachen Deinen Angstschweiß. Meine Sünden pressen Deinem Leib das Blut aus den Adern.
Was muss es furchtbares um die Sünde sein?
Aber viel wichtiger ist:
Was muss es großes um Deine Liebe sein?
So schaue ich Dich an und betrachte:
Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat!
2. Geheimnis:
Jesus,
der für uns gegeißelt worden ist.
Jesus mein Heiland,
jeder der einmal das Leid einer Beleidigung erleben musste kann erahnen wie es Dir jetzt geht. Jedoch ist die Beleidigung, welche Dir nun widerfährt einer anderen Natur. Deine Hände werden gebunden. Jene Hände die dem Blinden das Augenlicht gaben und die Kinder gesegnet haben. Jene Hände, welche den toten Jüngling am Arm packte und ihn seiner Mutter zurück gaben. Dein Hände sind nun gebunden und Du kannst nicht zurückweichen, nicht weglaufen.
Deine Hände werden an die Geißelsäule gebunden und unbegreifliche Qualen prasseln auf Deinen Leib herab. Folter! Furchtbare Folter, wie nur Henkersknechte in ihrer dämonisch verkrümmten Gedankenwelt sie ersinnen können.
Meine Sünden schlagen auf Dich hernieder. Du hältst Deinen Rücken hin um jene Strafe aufzufangen, die mich ereilen müsste. Deine Wunden werden meine Heilung und bestätigen das Prophetenwort. Und so wird offenbar, dass Deine Hände, selbst wenn sie gebunden sind, noch Segen ausgießen. Den Segen Deines für uns - für mich - vergossenen Blutes!
So schaue ich Dich an in der Folter: Jesus, der für uns gegeißelt worden ist.
3. Geheimnis:
Jesus,
der für uns mit Dornen gekrönt worden ist
Mein königlicher Jesus,
eigentlich haben die Könige dieser Welt Kronen aus Gold und Diamanten, Perlen und Edelsteinen. Du aber bist ein größerer König.
Dein Königtum ist gekrönt mit Dornen, mit schrecklicher Gewalt und furchtbarem Leiden.
Wie aber anders sollte sich zeigen was Du bist? König der ewigen und barmherzigen Liebe? Zeigt uns nicht Dein Sühnwerk was mein Geistesstolz, mein Ungehorsam, mein Eigenbrödeln ist. Ein Aufbegehren gegen Deine Liebe? Mein Jesus, mein König göttlicher Liebe, regiere über mein Herz und führe es in immer tiefere und innigere Liebe mit Dir!
So schaue ich Dich an und betrachte: Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
4. Geheimnis:
Jesus,
der für uns das schwere Kreuz getragen hat
Oh mein gepeinigter Jesus,
warum erschüttert es mein kaltes Herz so wenig da ich Dich mit dem Kreuz beladen sehe aber dafür um so mehr wenn ich selbst mit Leid konfrontiert werde. Selbstmitleid wäre wohl die ehrliche Antwort. Du aber hast kein Selbstmitleid: "Weint nicht über mich!" Das muss man erst mal fertigbringen.
Im Kreuz trägst Du mich, mein Leid, mein Kreuz, meine Sünden, meine Krankheit, Du trägst mich! Und Du hättest allen Grund mit Dir selbst mitleid zu haben, denn Du bist ohne Sünde, ich aber hätte verdient das Kreuz zu tragen. Aber, Du trägst mich, weil Du mich dennoch liebst, weil Du mich immer liebst! Weil Du die Liebe bist.
Heiland, gib mir die Gnade, dass ich mein Lebenskreuz, das mir allzuoft so schwer ist und das ich nicht frei von Selbstmitleid tragen kann, lerne mit Liebe zu tragen. Mit Liebe zu Dir und aus Liebe zu Dir.
So schaue ich Dich an: Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
5. Geheimnis:
Jesus,
der für uns gekreuzigt worden ist
Ohnmächtiger Jesus,
Du der allmächtige Gott hängt ohnmächtig am Kreuz. Du schreist die Gottesnacht der Menschen hinaus: "Eloi, Eloi, lema sabachtani? - Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Du gehst in die Gottesnacht hinein um uns aus unserer Verlassenheit und Einsamkeit herauszuholen. Du gehst in dieses Dunkel hinein um bei uns zu sein dann, wenn niemand mehr bei uns sein will oder kann.
In den Einsamen Ölbersstunden wenn wir allein sind, leiden, unverstanden und verachtet, verlacht und verspottet, krank und hilflos sind, dann wenn wir einmal sterben müssen.
Du erleidest nun unbegreifliche Ohnmacht, Verlassenheit und Schmerz. Hände und Füße sind durchbrohrt. Unfähig bist Du Dich zu bewegen oder davonzulaufen. Nur wer selbst einmal die Erfahrung der Ohnmacht erlitten hat, kann ahnen, was Du erleidest. Ohnmacht, Gottverlassenheit, Nacht und Schmerz. Aber Du bist Sieger:
"Vater in Deine Hände befehle ich meinen Geist!"
Nicht Verzweiflung siegt, sondern die aus Barmherzigkeit hervorquillende in göttlichem Willen geborene sich in opferbereitschaft hingebende Liebe - die Du selber bist!
So schaue ich Dich an: Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.
Letzte Änderung: 27.01.2012 um 08:33
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