Katechesen

„Ist das ein Fasten, wie ich es liebe?“ (Jesaja: 58, 3) Vom Sinn und der Bedeutung des christlichen Fastens! - Teil 3

Geschrieben von (ksf) am 16.02.2016
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 Liebe Freunde von kirchlich.net, hier lege ich Ihnen den 3. Teil vor

 

 

3.4 Das 4-fache Gottesgebot der Liebe und die goldene Regel

 

 

3.4.1 Liebe zu Gott – über alles

Lk 10,27

27 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.

 

1. Kor 8,3

3 Wer aber Gott liebt, der ist von ihm erkannt.

 

Mt 24,12

12 Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten.

 

-       Die Liebe zu Gott muss unser ganzes Leben bestimmen

-       Gott lieben mit ganzem Herzen. Er soll auf dem Thron unseres Herzens sitzen, da wir auf diesem Weg allem den rechten Platz zuweisen können und auch jenen Menschen um SEINETWILLEN freundlich begegnen, die wir ansonsten nicht so freundlich empfangen würden. Also darauf achten, nicht Fußball, Auto, Sport, Gesundheit, Schönheit, Macht, Sex oder sonstiges auf den 1. Platz zu setzen sondern danach fragen lernen, wie kann ich Gott (und auch dem Nächsten) zeigen, dass ER auf dem Thron meines Herzens ist.

-       Meine Seele, ist die Schöpfung Gottes. Sie soll in meinem Blick stehen, das heißt ich achte darauf, mich geistlich zu pflegen. Ich gehe Beichten, nicht weil ich muss sondern weil ich mich im Blut Jesu reinwaschen lassen will von meinen Sünden und mir die neue Kraft hole in der Liebe und in den guten Gewohnheiten zu wachsen.

-       Ich achte darauf meine Kraft auch einmal für Gott einzusetzen. Mehr noch. In allem was ich tue, setze ich mich ein, dass die Liebe zu Gott –zumindest in meinem Herzen – wächst. Ich will auch einüben Kraft aufzuwenden mich selbst zu überwinden und schlechte Gewohnheiten ablegen aus Liebe.

-       An so viele Dinge denke ich den Tag über. Denke ich auch an Gott. Ist ER der Erste Gedanke meines Lebens? Ist ER der letzte Gedanke? Taucht ER immer wieder in meinen Gedanken auf? Besonders hilfreich kann es sein, wenn ich in Versuchung gerate oder wenn ich Menschen begegne, die ich gerne auf den Mond schießen würde, oder noch weiter. Wenn ich Gott in meinen Gedanken wach halte, dann werde ich auch lästigen Personen mit Güte begegnen, weil ich weiß, dass Gott auch diese Menschen liebt

-       Aus Ihr kommt auch die Liebe zur Kirche und allem was uns die Mutter Kirche schenkt, wie z.B. die hl. Schrift, die Sakramente und die Lehre. Es lehrt uns auch einen liebevollen bzw. achtsamen Umgang mit der ganzen Schöpfung, da sie aus Gottes Hand hervorgeht und ein Liebesgeschenk unseres himmlischen Vaters an Seine Kinder ist.

-       Meine Liebe bleibt immer nur eine Antwort, da Gott mich zuerst geliebt hat. Was bedeutet das für meine Beziehung mit Gott?

-       Verhalte ich mich demgemäß, was ich bin? Geliebter Gottes?

-       In der Oration der Herz Jesu Litanei finden wir eine wunderbare Formulierung: „Gib, dass wir Seine Liebe nicht ohne Antwort lassen.“ Wie ist meine Antwort auf die Liebe des lebendigen Gottes?

-       Meine Existenz kommt aus Liebe und meine Würde ist aus Liebe. Warum sollte ich mich nicht demgemäß verhalten?

-       Ich kann mich einüben in die Gebote um Gott zu zeigen: Du, lieber Gott, lieber Heiland, ich will Dich lieben und darum gib Du mir nun die Kraft dieses Opfer zu bringen. Ich mache das für Dich!“ „Oh Jesus, alles Dir zu lieb!“

 

 

- Ich könnte mich auch einmal fragen, ob ich wenigstens in der Fastenzeit Gott auf dem 1. Platz meines Herzens platz nehmen lasse.

- Ich könnte in der Fastenzeit einmal darüber nachdenken, warum ich Gott "nur" in der Fastenzeit bzw. nicht einmal da auf dem ersten Platz sitzen lasse.

- Was ist mir alles wichtiger als Gott?

- Wo setze ich in meinem Alltag Zeichen, dass Gott den ersten Platz in meinem Leben hat? 

3.4.2 Liebe zum Nächsten – wie sich selbst

 

Joh 15,9-12

9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. 12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

 

-       Es geht also um das „Wie“ der Liebe.

-       Wir sind von Christus also mit der innertrinitarischen Liebe geliebt. Das ist eine unglaubliche Zusage. Das bedeutet wir sind in diese innergöttliche Liebe hineingenommen. Was das in allen Dimensionen bedeutet, werden wir wohl erst in der Ewigkeit erfahren.

-       Habe ich einmal darüber nachgedacht, was es bedeutet mit einer solchen Liebe geliebt zu werden?

-       Wir werden von dieser Liebe nicht erschlagen sondern erhoben, nicht gerichtet sondern aufgerichtet, nicht gebrochen sondern geheilt, nicht ausgelöscht sondern neu und immer wieder neu entzündet.

-       Wie gehe ich mit der Aufforderung Jesu um: Bleibt in meiner Liebe? Ich bin eingeladen, ja aufgefordert diese Liebe einzuüben. Nein, wir können nicht mit der Liebe anfangen und gleich glühen wie ein Seraphim. Unsere liebe muss, ja sie darf wachsen.

-       Hilfen zur Verwirklichung dieser Liebe sind die Gebote Gottes. Mit ihnen kann ich IHM und dem Nächsten zeigen, dass es mir ernst ist.

-       Es geht um die Vervollkommnung und die ist lt Heiliger Schrift nur durch das Band der Liebe zu erreichen und nicht durch große Taten

 

 

- Hier könnte Fasten bedeuten, wieder für den Nächsten da zu sein, für den Nächsten ein Opfer zu bringen, auch dann, wenn ich ihn auf den Mond schießen könnte.

- Liebevoller Umgang miteinander einzuüben bewirkt Seelenfrieden und Freude 

 

Röm 5,5

5 Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

 

-       Gott steht uns helfend zur Seite, ER hat in unsere Herzen die Liebe schon eingegossen und wir dürfen diesen göttlichen Funken der Liebe wachsen lassen, ihm Nahrung geben ihn in unser Denken integrieren und so fruchtbar werden lassen, fast möchte ich das sagen mit der Heiligen Schrift: „Seid fruchtbar und vermehret euch“ ihr Gedanken der Liebe und Barmherzigkeit.

-       Ich weiß aber auch, dass ich nun in dieser Liebe angenommen bin und dass ich mich selbst aus dieser Liebe annehmen darf, ja muss, denn ich habe mich selbst aus der liebenden Hand des lebendigen Gottes empfangen. ER hat mich gemacht, ins Dasein gerufen aus Liebe und für die Liebe!

-       Und wenn ER mich aus Liebe geschaffen und gewirkt hat so wunderbar, wer bin ich, dass ich mich selbst ablehne, weil ich zu dick, zu dumm, zu schwach, zu krank … zu was auch immer bin?

-       Ich darf in einen ganz heilsamen Umgang zu mir und mit mir selbst kommen um dann aus diesem geheilten Umgang mit mir selbst und meiner geheilten Selbstannahme auch zu lernen frei mit meinem Nächsten umzugehen.

-       Dazu braucht es den Dialog mit dem Heiligen Geist – ich sage es immer wieder und werde nicht müde es zu sagen – wir müssen den Heiligen Geist anbeten, anrufen und bitten um Seine Hilfe. Er wird nicht umsonst gerne als „der unbekannte Gott“ bezeichnet. Er ist eigene Person und Liebesgabe des Vaters und des Sohnes. Täglich sollten wir daher – einüben – ein Gebet zu ihm zu sprechen. Aus IHM werden wir in diese Liebe finden die alles heilt und überwindet

 

 

- Ich könnte in der Fastenzeit einüben, nicht mehr immer nur auf den Minderwertigkeitskomplex zu hören sondern einfach mich selbst so aus Gottes Hand anzunehmen wie ich bin.

- Fehlhaltungen abzulegen, wie immer im Selbstmitleid zu sitzen, Unzufriedenheit mit der eigenen Situation zu beweihräuchern

- Auf etwas Verzicht einüben, was mir schadet oder mich sogar krank macht.

- Umgang mit Menschen pflegen die mir gut tun und solche Menschen meiden, die mich in Untugenden, Sünden und Lieblosigkeiten hineinziehen

- Entscheidungen für das was richtig ist, statt für das, was bequem ist 

 

Röm 5,6-8

6 Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben. 7 Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen. 8 Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

 

-       Wenn wir ein solches Vorbild haben, haben wir einen weiten Weg. Lieben ohne auszuschließen.

-       Es ist mein Ziel, der Bergesgipfel den zu erstreben ich mein Leben lang mich einübe und mich bemühe.

-       Ich lasse mich nicht durch Versagen enttäuschen sondern von den Erbarmungen Gottes, dann also wenn ich im Sakrament der hl. Beichte Seine Vergebung empfange, ermutigen und aufbauen.

-       Ein hehres Ziel. Aber wir brauchen solch hohe Ziele, dass wir uns Mühe geben und wenigstens ein Minimum erreichen, was oft unser je eigenes Maximum ist

-       Lieben, trotzdem lieben!

- Immer lieben.

 

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Letzte Änderung: 12.03.2016 um 00:38

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