Katechesen

„Ist das ein Fasten, wie ich es liebe?“ (Jesaja: 58, 3) Vom Sinn und der Bedeutung des christlichen Fastens! - Teil 9

Geschrieben von (ksf) am 11.03.2016
Katechesen >>

 Liebe Freunde von kirchlich.net,

hier lege ich Ihnen den 9. Teil vor:

 

7.4 Wesen des Fastens

 

 

Fasten ist nicht nur ein Fasten in der Speise sondern Fasten ist mehr. Es geht darum uns Freiraum zu schaffen für den lebendigen und allmächtigen Gott und für das Leben in Liebe für den Mitmenschen. Darum ist es angebracht nach dem Wesen des Fastens zu fragen.

 

2. Kor 5,14

14 Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben.

 

-       Die Liebe kann allein der Grund sein, der uns drängt von schädlichen Dingen abzulassen und uns für das Gute und Heilsame zu entscheiden

-       Fasten ist aber mehr als nur ein Verzicht auf schädliche Dinge. Fasten heißt auch auf „gute Sachen“ zu verzichten um aufzuzeigen was das wirklich gute, besser WER der wirklich GUTE ist. Es drängt uns die Liebe Christi aus Liebe zu Christus zu zeigen, dass Gottes Wort wichtiger ist als das leckere Schnitzel oder die feine Torte.

-       Wir können nur aus der Liebe heraus der Sünde absterben um für die Liebe und in der Liebe lebendig zu werden

 

1. Joh 2,15

15 Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht.

 

-       Beim Wandel unseres Denkens, also beim Umdenken verändert sich schrittweise unsere Sehnsucht

-       Wir lernen Gott und Göttliches zu lieben

-       Wir können so offen werden für Menschen und werden von der Herzensenge egoistischer Begierden befreit

 

1. Petr 4,8

8 Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu.

 

-       Die Liebe zu einander lehrt uns miteinander Gemeinschaft zu pflegen

-       Die Liebe lässt uns auch einmal ein Fastenopfer für den Nächsten bringen, der uns vielleicht nicht sympathisch ist

-       Die Liebe ist die höchste Form des Fastens und der Sühne, weil sie beim „Ich“ Abbruch tut und so Brennholz in das Feuer der Liebe wirft.

-       Das Wesen des Fastens ist, dass es aus Liebe, in Liebe, mit Liebe und durch die Liebe für die Liebe geschehen muss.

-       Das Geheimnis des Fastens ist die Liebe.

-       Fasten ist das Brennholz für das Wachstum des Feuers der Liebe in unserem Herzen.

-       Fasten ist der geistliche Aufbau der Muskeln für den geistlichen Kampf, das Durchhalten für die Entscheidung Gott treu sein zu wollen.

-       Fasten ist die Hilfe zur Überwindung der Anhänglichkeiten an die Sünde und an die Vergänglichkeit der Welt.

-       Fasten ist mit dem Gebet der stärkste Ausdruck meines allgemeinen Priestertums der Taufe.

-       Fasten ist das Opfer der Liebe meines Herzens auf dem Altar des Tempels meines Leibes und meines Willens.

-       Fasten befreit uns aus der Gefangenschaft der Leidenschaften des Eigenwillens und der Eigenbrödelei.

-       Fasten befreit uns zur Freiheit der Kinder Gottes.

-       Fasten ist die Hinführung und Hilfe für ein Leben in der Liebe, weil es vom Egoismus – dem Mörder der Liebe – befreit.

-       Fasten formt den Willen zum gut sein wollen, orientiert auf das wichtigere und befreit von den Fesseln der Versklavung durch den Teufel.

-       Das Fasten stärkt und vermehrt in mir die sieben Gaben des Heiligen Geistes 1. Weisheit 2. Einsicht 3. Rat 4. Stärke 5. Erkenntnis 6. Frömmigkeit 7. Gottesfurcht.

-       Das Fasten vermehrt in mir und in der Kirche die zwölf Früchte des Heiligen Geistes 1. Liebe 2. Freude 3. Friede 4. Geduld 5. Freundlichkeit 6. Güte 7. Langmut 8. Sanftmut 9. Treue 10. Bescheidenheit 11. Enthaltsamkeit 12. Keuschheit.

 

7.5 Aspekt der Wüste

 

In der Wüste hat der Herr den Versucher besiegt. ER hat dem Satan in den drei wesentlichen Versuchungen überwunden.

Die Wüste des Fastens hilft uns, tiefer in die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott zu treten und in dieser Weise frei zu werden für ein Leben in der Liebe. „Fasten ist der Weg vertieften geistlichen Tuns.“ (Benedikt XVI., 11.02.2008) Dieses tiefe geistige Tun des Menschen ist aber nicht um sich selbst drehend sondern um in der Wüste zu erfahren, dass inmitten dieser scheinbar öden Trockenheit tiefe Begegnungen mit dem lebendigen Gott möglich sind. So wie in der Wüste nach dem Regenschauer binnen kürzester Zeit unvorstellbare Mengen von Grün und blühenden Pflanzen und neues Leben erwacht, weil all dies in der trockenen Zeit verborgen war. So bricht durch unser in die Wüste gehen die Fülle des neuen Lebens in uns durch, durch den Regen der Gnade Gottes.

Ich kann in der Wüste meine Gedanken ordnen und mir Klarheit verschaffen was wirklich wichtig ist. Das Leben erden und Licht schaffen für die eigene Herzenslandschaft. Licht durch das Feuer der Liebe.

 

7.6 Die 7 Werke der leiblichen Barmherzigkeit

 

Mt 5, 15 - 16

Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter, dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

 

Die Werke der Barmherzigkeit lassen das Leben im Baum des Fastens sichtbar, fruchtbar werden. Das Fasten führt uns hin, die Erfahrung der Erbarmung Gottes in unserem Herzen und Leben sichtbar werden zu lassen und so den Mitmenschen Erbarmung zuteilwerden zu lassen.

Diese Werke der Barmherzigkeit sind also eine ganz wunderbare und lichtvolle Frucht am Baum des Fastens und werden getragen und genährt durch das Gebet. Es sind diese Werke gleichsam das Fleisch am Knochengerüst des geistlichen Leibes.

 

7.6.1. Die Hungrigen speisen. und 7.6.2. Den Dürstenden zu trinken geben.

-       Diese beiden Punkte können wir zusammenfassen

-       Gastfreundschaft ist hier ein Stichwort

-       Notleidenden mit Speis und Trank zur Seite stehen

-       Auf die Grundbedürfnisse des Nächsten achten

-       Kann ich etwas von dem meinen geben und einem Notleidenden helfen

-       Wo kann ich den Durst nach Gemeinschaft löschen

 

7.6.3. Die Nackten bekleiden.

 

Mt 5, 7 Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.

 

-       Der Bloßstellung des Menschen entgegenwirken

-       Kleiderspenden geben wenn es geht

-       Muss ich wirklich einen riesen Kleiderschrank der tollsten Mode haben oder ist hier ein weniger eben ein mehr. Muss ich jeden Tag etwas neues anziehen? Es geht nicht darum schmutzig oder 1 Jahr im selben Pullover zu laufen, sondern muss ich jede Woche ein neues Kleidungsstück kaufen und muss ich das, nach 3x tragen wegwerfen?

 

7.6.4. Die Fremden aufnehmen.

 

Mt 5, 9 Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

 

-       Gastfreundschaft

-       Integration von Fremden in der Pfarrei, Gemeinde, Familie, Freundeskreis

-       die im Inneren vorhandene Apathie oder Ablehnung zum Kreuz tragen

-       jedem eine Chance geben gut zu sein

 

7.6.5. Die Kranken besuchen.

 

Phil 2, 14 Tut alles ohne Murren und Bedenken,

 

-       Seit dem Jahr der Kranken und nun auch im Jahr der Barmherzigkeit ein vollkommener Ablass

-       die Launen der Kranken geduldig ertragen

-       einen Einkauf machen für einen der es nur mehr schwer kann

-       Aufmerksam sein, wo man helfen könnte mit Kleinigkeiten

-       Aushalten, wenn der Kranke ablehnend reagiert und trotzdem weiterlieben und freundlich bleiben

-       im Kranken den gekreuzigten Jesus Christus sehen

 

7.6.6. Die Gefangenen besuchen.

 

Ps 31, 8 Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen, / denn du hast mein Elend angesehn, du bist mit meiner Not vertraut.

 

-       die Gefangenen in den Gefängnissen besuchen

-       hieß einmal die Gefangenen befreien, d.h. die gefangenen Christensklaven freikaufen

-       Für die verfolgten Christen einstehen

-       Menschen die in ihren Sünden, Krankheiten, gefangen sind

-       Menschen die sich selbst isoliert haben

-       Bin ich geeignet für die Resozialisierungsarbeiten?

-       Wo kann ich einem Menschen ein Lächeln schenken?

 

7.6.7. Die Toten begraben.

 

Mt 5, 4 Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

-       einmal wirklich eine milde Gabe den trauernden Angehörigen für die Beerdigung geben

 Zu Teil 10

 


Letzte Änderung: 13.03.2016 um 01:23

Zurück