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Warum die zölibatäre Lebensweise ein wichtiges Zeichen ist und bleibt! (02.03.19)

Geschrieben von (pm) am 02.03.2019
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Wenn man die täglichen Berichte über die verwerflichen Mißbrauchsfälle von Priestern und Bischöfen an Schutzbefohlenen liest, dann kommt einem sicherlich der Gedanke: "Wäre vieles von dem nicht zu vermeiden, gerade dann, wenn Priester nicht zölibatär leben müssten?" Das aber würde bedeuten, dass mit dem Zölibat solch eine Neigung ins Leben gerufen würde und ohne ihn eben nicht. Leider macht man es sich hier sehr einfach und vergisst die vielen Familienväter, die dieses Argument entkräften. Es handelt sich hierbei (meines Erachtens) um eine krankhafte Neigung eines Menschen, die seine Persönlichkeit beeinflusst, mit oder ohne Zölibat. Sicherlich, die weltliche Sexualmoral ändert sich mit jeder Generation, konstant bleibt aber die Kritik an der katholischen Kirche. Der Zölibat ist ja keine Garantie dafür, dass ein enthaltsam lebender Priester, sich moralisch integer verhält. Es ist und bleibt aber ein Ruf Gottes, nach dem Vorbild Jesu zu leben. Geht dieser Ruf verloren, kann es passieren, dass kaum noch jemand den Zölibat ernst nimmt, was aber auch dann keine Garantie dafür ist, dass Schluss ist mit dem sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Eher scheint das Problem zu bestehen, dass man die zölibatäre Lebensweise als ungesund erklärt und damit stigmatisiert, was übrigens eine Form der Diskriminierung darstellt. Es stellt sich nämlich die Frage, wie dann Menschen leben sollen, die dazu gezwungen sind, zölibatär zu leben! Die katholische Kirche als Gegnerin einer „gesunden Sexualität“ darzustellen, ist heute schick. Im 19. Jahrhundert hat man unter einer „gesunden Sexualität“ eine große, patriarchalische Familie verstanden. Heute gilt diese Lebensform vielen eher als abstoßend. Im 20. Jahrhundert wurde die Kernfamilie mit zwei Kindern zum neuen Ideal erhoben, weil man freier leben wollte und die Überbevölkerung als eine große Gefahr angesehen hat. Wäre da der Zölibat nicht willkommen gewesen? Heute, in der Zeit des sexuellen Individualismus, wird der katholischen Kirche wiederrum Sexualfeindlichkeit vorgerworfen, "weil jeder Mensch eine sexuelle Erfüllung brauche". Da viele Mißbräuche bei Geistlichen an männlichen Kindern und Jugendlichen begangen wurden, darf man sich die Frage stellen, ob diese Fälle in Verbindung stehen mit einer homsexuellen Neigung des Priesters? Katholische Priester aber grundsätzlich als unterdrückt und unglücklich darzustellen, das ist zu pauschal. Ein Priester wählt seine Lebensweise selber und um die 95 Prozent, also die überwiegende Mehrheit, hat sich hier nichts zu Schulde lassen kommen. Sie werden aber mit hineingezogen in den Strudel derer, die sich hier schwer versündigen. Vielleicht hat so mancher Priester auch seine persönlichen Kämpfe mit der zölibatären Lebensweise, keine Frage, aber wie viele nutzen sie auch positiv und setzen sie ein, um ganz frei zu sein für den Dienst an Gott und den Menschen? Gerade in unserer westlichen Konsumgesellschaft wird doch die Dienstleistung in der Kirche eingefordert und als selbstverständlich erachtet, obwohl dies dem Ideal Jesu völlig widerspricht! Nein, der Zölibat hat seine Sinnhaftigkeit, auch wenn er ein Stachel im Fleisch eines Menschen sein kann. Dieser bewusste Verzicht, authentisch gelebt und verstanden, macht frei für eine liebende Hingabe an Gott und die Menschen. Das wieder stärker im Bewusstsein der Gläubigen zu verankern, wäre eine wichtige Aufgabe von Kirche. Hier braucht es weniger moralische Apelle und mehr Vorbilder, die überzeugen können und Zeugnis gebe von der ungeteilten Nachfolge (nach dem Vorbild und der Einladung Jesu).

(angelehnt an Ross Douhat in der New York Times)


Letzte Änderung: 02.03.2019 um 16:45

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