Lesejahr C 2012/13
"Das österliche Halleluja darf nicht verstummen" (Ostersonntag - Lesajahr C) |
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!
Jesus ist auferstanden, das ist die Frohe Botschaft. Sein Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang, die Tür zu einem neuen Weg in die Zukunft. Daran zu glauben öffnet den Horizont, bringt das Leben hinein in das Größere Ganze von Zeit und Ewigkeit. Uns ist ewiges Leben, in unbeschreiblicher Qualität, verheißen. Nicht Vernichtung und Tod haben das letzte Wort, denn Gott, der Vater Jesu Christi, hat sich als „Liebhaber des Lebens“ erwiesen. Dafür stehen die Osterzeugen ein. Seit jenem Ostermorgen in Jerusalem geht die Botschaft der Auferstehung Christi durch die Geschichte der Menschheit und schenkt Ermutigung zum Leben. Mit diesem Ereignis ändern sich nämlich unsere Lebensbedingungen: Die Gefühle der Ohnmacht weichen dem Vertrauen, Hoffnung überwindet Aussichtslosigkeit und Freude verdrängt die Traurigkeit. Wenn Jesus den Tod überwunden hat und auferstanden ist, dann gibt es eine Chance für die Träume und Hoffnungen, die auch in uns noch begraben liegen, denn für Gott ist nichts unmöglich. So wie er seinen Sohn aus der Tod herausgerufen hat, so wird er auch uns aus unseren Sackgassen ungelebter Möglichkeiten herausführen, hin zu seiner Herrlichkeit geleiten.
Deshalb darf gerade dort, wo es um die Nagelprobe unseres Osterglaubens geht, wenn wir am Grab eines geliebten Menschen stehen, das österliche „Halleluja“ nicht verstummen. Unser Lebensweg geht auf ein Licht zu, das keinen Untergang mehr kennt, nur noch Wandlung ist vom endlichen zum unendlichen Leben. Liebe Mitchristen! Mit seinem Leben, mit seiner Treue über den Tod hinaus, hat Christus nicht nur den Stein seines Grabes beseitigt. Auch unsere Steine lassen sich aus dem Weg räumen im Glauben an seine Auferstehung, im Glauben daran, dass er uns allen das Leben in Fülle geschenkt hat. Alle Widerwärtigkeiten und alles Leid sind bei ihm aufgehoben und er wird sie wandeln in unsagbare Freude und Glück. Wir müssen uns aber auf den Weg machen, so wie die Frauen in Jerusalem und wie Petrus. Sie sollten wir uns zum Vorbild nehmen und inne halten. Uns von dieser heutigen Botschaft berühren lassen u. nachspüren, was sie bei uns auslöst. Diese Männer und Frauen jedenfalls, die damals viele Wege mit ihm gegangen sind und in den Glauben an seine Auferstehung hineingeholt worden waren, veränderten daraufhin ihr Leben: Aus Flüchtigen wurden mutige Bekenner, aus ängstlichen Anhängern kraftvolle Zeugen, aus einfachen und schlichten Fischern weltoffene Missionare.
Darum muss auch unser Leben vom Auferstehungsglauben geprägt sein, denn Gott will an uns ebenfalls die Lebenskraft seiner Liebe zeigen, die alle Todesmacht besiegen wird. Denn seit der Taufe leben wir nicht mehr das Leben eines sterblichen Menschen, sondern haben Jesus und sein Leben wie ein Gewand angezogen. Deshalb haben wir auch Anteil an seinem Ostersieg über den Tod. Gott möchte aber, dass wir aufstehen aus unseren alten Vorstellungen und Fehlern, aus unserem lähmenden Trott, zu einer neuen Weltsicht und Gerechtigkeit nach seiner Art.
Liebe Gläubige! Ostern stellt Fragen an uns: Glaubt ihr, dass die Wirklichkeit weitaus größer ist, als unser Verstand begreifen kann? Glaubt ihr, dass wir nicht zufällig leben, sondern weil Gott es will? Glaubt ihr, dass unsere Existenz nicht aufhört, wenn dieses irdische Leben zu Ende ist, sondern dass wir in die Auferstehung hineinsterben, so wie wir ins Leben hineingeboren werden? Wenn wir das glauben, dann bleiben wir zwar immer noch gefährdet, schwach und sterblich, aber wir haben uns in dem großen Drama von Leben und Tod entschieden: Für das Leben, für den Sieg.
DENN CHRISTUS IST WAHRHAFT AUFERSTANDEN.
Deshalb ist Ostern das Fest der Lebensfreude, weil das Leben dadurch Sinn macht. Aus dieser Freude heraus, entsteht aber auch die Verpflichtung, diese Frohe Botschaft der Auferstehung Jesu weiterzugeben. Wir müssen uns und Anderen immer wieder bewusst machen, dass wir auf das Endgültige hin unterwegs sind und wir in diesem irdischen Leben das bewirken müssen, was uns vor dem ewigen Tod rettet. Die Auferstehungsbotschaft, liebe Schwestern und Brüder, muss einen Jeden von uns zu einem Leben motivieren, dass erleuchtet ist von Gottes Heiligem Geist, damit seine unerschöpfliche Liebe walten kann. (DM)
Letzte Änderung: 02.04.2013 um 08:49
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