Lesejahr A 2013/14


"König und Zeuge der Wahrheit" (Christkönigssonntag 2014)
21.11.2014 um 21:02

Auf einen kleinen fetzen Papier, nicht größer als ein Blatt eines Schulheftes, welches von einer Papyrusrolle aus Zentralägypten stammt, steht der Satz: Du sagst es, ich bin ein König. Dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, damit ich die Wahrheit bezeuge. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“.

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"Von meinen Talenten und Gaben" (33. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
14.11.2014 um 08:25

Man kann Jesus hier ziemlich missverstehen, wenn man annimmt, er lobe Menschen dann, wenn sie aus wenig Geld viel machen und tadle sie, wenn sie ihr Geld in der Erde vergraben oder unter das Kopfkissen legen. Aus der Sichtweise, die heute unsere Gesellschaft bestimmt, wären dann all jene vor Gott die großen Gewinner, die aus ihrem Geld ein Vermögen gemacht haben, die reich wurden, egal wie. Eben auch die Banken und Spekulanten, die Abzocker und all jene, denen wir die Börsenkrise verdanken.

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"Wo begegne ich Gott?" (9. November 2014 - Weihe der Lateranbasilika)
08.11.2014 um 15:05

Wenn ein Festtag am Sonntag in besonderer Weise gefeiert wird, dann muss dieser Festtag auch für unsere Kirche eine besondere Bedeutung haben. Heute haben wir so einen Festtag mit dem Namen „Weihetag der Lateranbasilika“. Die Lateranbasilika ist deshalb von großer Bedeutung, weil sie die erste Kirche der Christenheit ist, die als Großbau in Rom errichtet wurde. Früher hielt der Papst dort Messfeiern, bevor er in den Petersdom umzog. Die Lateranbasilika hat ihren Namen auch deshalb, weil dort wichtige Laterankonzile, also Treffen des Papstes mit den Kardinälen, stattfanden. Aber, und das ist wohl das bedeutenste Symbol, die Lateranbasilika steht für die christliche Religionsfreiheit in unseren Land. Diese wurde erst im 4. Jahrhundert unter Kaiser Konstantin gewährleistet.

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"Lasst euch nicht verwirren" (Allerseelen 2014)
30.10.2014 um 10:58

„Nein ich bin meiner Sache nicht sicher was das Ende betrifft! Das Sterben, das Grab, das Vergeh´n und den unaufhaltsamen Tod der mich aufzehren wird und austilgt für immer. … Und doch bin ich manchmal nicht sicher und zweifle am Augenschein und denke nach, ob nicht doch etwas bleibt von dem was ich war. Ob nicht doch im grauen Geröll, in dem Staub, in dem Tod, eine Spur sich unvergessen erhält. Ob nicht doch einer ist der mich ruft mit Namen, vielleicht der mir sagt, dass ich bin, dass ich sein soll, für immer und leben werde mit ihm. Nein ich bin meiner Sache nicht sicher was das Ende betrifft und den Tod, gegen den Augenschein hoff ich auf Ihn.“ So schreibt Lothar Zenetti in seinen Gedanken zum Thema Tod und Auferstehung.

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"Ein neuer Seliger und großer Marienverehrer" (29. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
18.10.2014 um 10:09

„Wir wenden uns an dich, Maria, um zu Jesus zu gelangen. Für uns .. ist das nichts Seltsames, es ist nicht unlogisch oder sinnlos. Wir wissen sehr wohl, dass Christus allein die Ursache unseres Heiles ist. Aber wir brauchen dich, Maria, damit du uns hilfst. Das Rosenkranzgebet ermöglicht uns gleichsam einen Dialog mit dir, es bringt uns einen Schritt näher zu dir. … Es ist eine Schule, die Christen aus uns macht.“ Dieser Auszug aus einem Gebet, stammt von Papst Paul VI., der am Sonntag in Rom selig gesprochen wird.

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"Der König lädt dich zum Hochzeitsahl ein! Kommst Du?" (28. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
11.10.2014 um 09:22

Der Sonntag, der uns Christen heilig sein sollte, ist zu einem Tag geworden, an dem Gott nicht mehr viel, wenn überhaupt vorkommt. Jeden Sonntag lädt uns unser König ein zum Hochzeitsmahl zu kommen und so wenige folgen noch seiner Einladung. Nein, sie gehen heute nicht mehr auf ihre Äcker zum Arbeiten, aber in die Geschäfte, um einzukaufen oder lieber wandern, reiten oder schwimmen. Und wenn man dann nachfragt, warum kommst du eigentlich nicht am Sonntag in die Kirche: Dann hört diese ähnlich klingenden Ausreden: Die Atmosphäre, die Länge, die Uhrzeit, die Lieder, die Teilnehmern … Kann Gott darüber zornig sein, wenn seine Einladung immer und immer wieder ausgeschlagen wird?

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Was tun mit dem Überfluss an Gütern der Erde? (Fest - Erntedank 2014)
04.10.2014 um 08:15

Letzte Woche kam ich mit einem Bauern ins Gespräch über seine Milchproduktion, die nach den Wirtschaftssanktionen gegen Russland von der Europäischen Union teilweise entschädigt werden muss. Er sagte mir: „Dass wir für einen Teil der Milch, die wir nun nicht ausliefern können eine Entschädigung bekommen, das ist für mich nicht das beunruhigende, sondern dass durch die Überproduktion die Milch weggeschüttet wird, um den Marktpreis zu halten.“

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"Die Treue zu Gott zahlt sich aus!" (26. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
03.10.2014 um 21:09

Das Evangelium ist also zunächst eine Anfrage an uns: „Du hast mir versprochen mein Jünger zu sein! Kann ich nun auf dich zählen oder nicht?“

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"Zu wem gehörst Du?" (Fest Kreuzerhöhung 2014)
12.09.2014 um 09:04

Zu wem gehörst Du?“ Vielleicht ist ihnen als Kind diese Frage schon einmal gestellt worden? Etwa um zu erfahren, woher sie kommen oder zu welcher Familie sie gehören. Der Apostel Paulus stellt diese Frage an seine Mitchristen in der Gemeinde in Philippi? Durch die Taufe sind sie einen neuen Bund mit Jesus Christus eingegangen und tragen von nun an seinen Namen, sie nennen sich Christen. Doch viele von ihnen leben nicht als Christen und bringen so die ganze Gemeinde in Verruf. Paulus redet ihnen und auch uns ins Gewissen: „Vergesst nicht, Jesus Christus, ist unser Herr!“

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"Mit Leib und Seele bei Gott" (Hochfest Maria Himmelfahrt 2014)
10.08.2014 um 07:16

Wenn Kinder Bilder malen, dann können sie sehr oft aufgrund ihrer einfachen Vorstellungen Dinge zum Ausdruck bringen, mit denen wir Erwachsene uns schwer tun. So ein Bild einer Grundschülerin zeigte zwei junge Engel, die Maria an den Armen von der Erde hochzogen, Richtung Himmel. Maria winkte dabei denen zu, die unten auf der Erde blieben. Wir können bei einem solchen Bild vielleicht ein wenig schmunzeln, aber wenn wir ehrlich sind, dann berührt doch solch ein Kinderglaube.

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"Ein leiser Gott, den wir gerne überhören" (19. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
06.08.2014 um 08:48

Es ist ein leiser Gott, der uns da in der Lesung beim Propheten Elija begegnet, einer den man leicht überhören, ja übersehen kann. Ein Gott, der Elija und uns damit sagen will, wo wir ihn finden können, ihn hören können, ihn verstehen können. Auf einen Berg muss sich der Prophet Elija begeben, abgeschieden vom Lärm der Welt, um seinem Gott nahe zu sein. Berge sind in der Bibel immer Orte der Nähe Gottes, nicht umsonst sagt man auch heute noch gerne, auf einem hohen Berg da fühle ich mich Gott besonders nahe.

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"Von körperlichen und seelischen Hungersnöten" (18. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
29.07.2014 um 10:56

Berichte über den Hunger in der Welt und die Hungersnöte in anderen Ländern sind uns Europäern so vertraut, wie der tägliche Wetterbericht und die immer wiederkehrenden Lottozahlen. Kaum eine Woche vergeht, dass wir nicht von einer humanitären Not erfahren oder sie auch anhand von Bildern sehen können. Gewisse Länder dieser Erde, etwa auf dem afrikanischen Kontinent, sind dauerhaft von Hungersnöten bedroht, durch Dürre, Überschwemmungen und Ernteausfällen ist der Hunger ein ständiger Begleiter im Leben dieser Menschen.

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"Von Wandabklopfern und Erdwühlern lernen?" (17. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
26.07.2014 um 11:15

Paul Claudel, der französische Dichter und Schriftsteller erzählt aus seinem Leben, wie er als 18 jähriger die Christmette in der Kirche Notre Dame in Paris besuchte, weil er sich am Weihnachtsfest langweilt. Am Abend ging er noch einmal zum Vespergottesdienst, weil ihm immer noch langweilig war, als Gott unerwartet in sein Leben eingreift. Beim Gesang des Magnifikat, so schreibt er, hatte ich „plötzlich das durchbohrende Gefühl …Gott ist, er ist da, er ist jemand, eine Person wie ich, er liebt mich, er ruft mich.“

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"Was wird bleiben?" (16. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
17.07.2014 um 09:16

Das Evangelium erinnert mich an meinen neu angelegten Garten hinter dem Pfarrhaus, auf dem der eingesäte Rasen gerade wachsen soll. Die Erde wurde umgegraben, die Rasenkörner ausgestreut und die Fläche über Wochen gut bewässert. Doch neben den zaghaft wachsenden Grashalmen kommt genau so viel Unkraut hervor, schön über die ganze Rasenfläche verteilt. Das Ganze auszureißen wäre eine regelrechte Sisyphosarbeit. Ich muss nun also warten, bis die Rasenfläche gemäht werden kann und das Unkraut dann nach und nach verschwindet.

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"Glaube ohne Kirche?" (15. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
10.07.2014 um 09:23

„Um an Gott zu glauben, brauche ich doch keine Kirche“, dieser Satz ist mir schon oft in den letzten Jahren gesagt worden. Er hört sich auch gut an, denn er drückt eine Unverbindlichkeit aus, die heute gerne praktiziert wird. Wenn ich was von Kirche brauche, melde ich mich und wenn nicht, dann eben nicht.

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"Mühsal und Beschwerde" (14. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
05.07.2014 um 07:26

Ein befreundeter Priester erzählte mir, dass er von seinen ersten Urlaubstagen im Sommer nicht viel hat. Kaum fährt er aus seinen Pfarreien weg, fällt der ganze Stress und die Anspannung von ihm ab und er übermüdet, so dass er die ersten zwei bis drei Tage erst einmal richtig ausschläft.

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"Schlüssel und Schwert" (Fest Petrus und Paulus - Lesejahr A)
27.06.2014 um 08:10

Vor einigen Wochen wurde der Arzt und Theologe Manfred Lütz in einer Talkrunde gefragt: „Glauben sie, dass Uli Höhnes nach seiner Haftentlassung noch eine Chance verdient?“ Er antwortete: „In der Kirchengeschichte gab es schon viel problematischere Leute als ihn, sie sind heute alle Heilige.“ Wenn wir am Fest Petrus und Paulus auf zwei der Großen in unserer Kirche schauen, dann fallen auf beide Licht und Schatten.

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Vom "Fußballgott" zum lebendigen und einzig wahren Gott (12. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
21.06.2014 um 10:16

Für die Einen ist sie langweilig und verzichtbar, für viele Andere die schönste Nebensache der Welt. Schätzungsweise 700 Millionen Zuschauer verfolgen derzeit die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, davon rund 30 Millionen Deutsche. Doch woher kommt die Begeisterung für diesen Sport, warum sind Fans bereit alles zu Seite zu legen, um in eine ganz andere Welt einzusteigen, wenn auch oft nur für ein paar Stunden?

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"Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herab gekommen ist" (Fronleichnam 2014)
17.06.2014 um 09:30

Der Evangelist will uns auf den richtigen Geschmack an Gott führen. Wir dürfen den Glauben an Gott kosten, wenn wir in der Messe zum Empfang der Kommunion hinzutreten. Doch was empfangen wir da? Kein Fastfood, kein Oblate, die lecker schmeckt. Wir empfangen das lebendige Brot, den lebendigen und verwandelten Gott in der Gestalt des Brotes, als Nahrung für das Leben mit ihm.

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"Einer und doch nicht allein" (Dreifaltigkeitssonntag - Lesejahr A)
13.06.2014 um 13:56

In seinem Buch „Gott existiert – ich bin ihm begegnet“, beschreibt André Frossard, der als Atheist in Frankreich aufgewachsen ist, seine Gottesbegegnung, als er beim Warten auf einen Freund, sich zufällig in eine kleine Kirche in Paris begibt. An Gott, so beschreibt er, mit dem er sich von nun an beschäftigt, fasziniert ihn diese Ordnung in allem, die bis ins Universum langt, seine Person, die Christen ihren Vater nennen, seine milde Güte, die er an sich erfahren durfte. Eine Milde, die durchdringend ist, fähig den härtesten Stein zu zerbrechen und damit das menschliche Herz.

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"Ein neue Pfingsten - Komm Heiliger Geist" (Pfingstsonntag 2014)
04.06.2014 um 15:23

Als ich in den letzten Tagen den Jahresbericht über die Anzahl der Getauften und Geweihten in der katholischen Kirche las, wurde ich innerlich froh, weil ich spüre, dass der Heilige Geist auch heute noch gesamtkirchlich gesehen, sichtbar und spürbar am Werk ist. Dort war zu lesen, dass die Anzahl der Getauften, wie auch der Geweihten, wieder einmal in den letzten Jahren angestiegen ist.

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"Christentum und Toleranz" (7. Ostersonntag - Lesejahr A)
31.05.2014 um 11:31

Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ist von der Erinnerung und der Erwartung geprägt. Die Erinnerung an die schöne Zeit, die guten Erlebnisse und die aufbauenden Worte Jesu den Seinen gegenüber und die Erwartung, dass sie von ihm nicht verlassen werden, dass er sich auch ohne seine sichtbare Anwesenheit in dieser Welt kümmert. Wir leben ja in einer herausfordernden Zeit, in der nicht nur die Menschen, sondern auch deren Kulturen und Sprachen und alles, was sie mit ihnen verbinden, sich miteinander vermischen.

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"Himmel - Was ist das?" (Hochfest Christi Himmelfahrt 2014)
28.05.2014 um 12:37

Himmelfahrt ist ein interessantes Wort, ein bekanntes Wort und doch, so scheint es mir, ein heute oft auch missverstandenes Wort. Unter der Himmelfahrt, der Fahrt im oder am Himmel, da können wir uns sicher gut eine Flugreise vorstellen, mit einem Heißluftballon, einen Paragleiter oder ganz klassisch gesehen, auch in einem Flugzeug.

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"Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt." (6. Ostersonntag - Lesejahr A)
24.05.2014 um 19:06

"Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt." Was können wir unter dieser Aufforderung Jesu verstehen, was bedeutet es „ihn zu lieben“, was heißt es „seine Gebote zu halten“? Die Erfahrungen aus dem Alltag können uns dabei helfen zu verstehen, dass wir alle unterschiedlich lieben und so auch Menschen, je nachdem wie stark unsere Zuneigung, unser Vertrauen, unser Wohlwollen und unsere Sympathie für sie sind, unterschiedlich behandeln.

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"Ein Lächeln bringt etwas von der Realität Gottes in unser Leben" (5. Ostersonntag - Lesejahr A)
16.05.2014 um 21:11

Versuche einmal deinem Mitmenschen ein Lächeln zu schenken! Ein Lächeln ist nämlich wie eine Berührung und bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben.“

So antwortete Mutter Theresa einem Reporter, als er sie fragte: „Wie bekommen ich den Glauben, denn ich kann nicht beten?“

„Das Beten“, so fügte sie hinzu, „werde ich für dich übernehmen, das andere aber kannst du tun!“

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"Ich bin der GUTE Hirte" (4. Ostersonntag - Weltgebetstag für geistliche Berufungen - Lesejahr A)
10.05.2014 um 11:19

In vielen unserer Bistümer gab es vor einigen Jahrzehnten Pfarreien, die man damals als "geistliche Mistbeete" der Diözese bezeichnete. Aus ihnen gingen viele Priester- und Ordensberufe hervor. Oft in kinderreichen und auch religiös geprägten Familien, machten sich junge Männer auf den Weg um Priester- oder Ordensmann zu werden. Ebenso gab es auch Berufungen zum Leben als Ordensfrau, es ist noch nicht all zulange her, dass in fast jeder Kirchengemeinde einige von ihnen lebten und wirkten. In diesen Jahren, so erzählte mir ein Ruhestandsgeistlicher, gab es mehr Pfarrer als Pfarreien und so mancher musste einige Jahre warten, bis er endlich Pfarrer werden dufte.

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"Liebe ist, wenn ..." (3. Ostersonntag - Lesejahr A)
03.05.2014 um 11:02

Wenn Feststage vorüber sind, dann kann es vorkommen, dass man erst etwas braucht, um wieder in den alltäglichen Trott hineinzufinden. Nun haben die Jünger zwar kein Fest gefeiert, aber sie haben bewegende und vor allem anstrengende Tage hinter sich. Vom Gründonnerstag bis Ostern erleben sie ein Wechselbad der Gefühle, danach die ersten Behauptungen und Zeugen unter ihnen, die sagen: „Jesus ist wahrhaft auferstanden, er ist von den Toten auferstanden.“ Doch irgendwie will sich das Ganze nicht wirklich in ihrem Alltag festsetzen, irgendwie können sie es dann doch noch nicht richtig begreifen.

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"Steh auf. Hab keine Angst!" (Barmherzigkeitssonntag 2014)
01.05.2014 um 07:01

Den Einen habe ich noch persönlich kennen gelernt, vom Anderen habe ich gelesen und Bilder gesehen. Besonders beeindruckend war dabei das geistliche Tagebuch von Papst Johannes XXIII., in dem seine tiefe Frömmigkeit und vor allem seine besondere Marienverehrung sichtbar wird. Darin schreibt er als 22 jähriger Student in Rom: „Ich suche die Herrlichkeit dieser Welt nicht - und will sie nicht haben. Aber ich denke sie mir groß -  in der anderen Welt. Um der Nächstenliebe, um jeden Preis zum Sieg zu verhelfen, will ich lieber als ein unbedeutender Mensch gelten. Vor allem will ich weiterhin Böses mit Gutem vergelten.“

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"Retten kann er uns nur, wenn wir ihm eine Chance geben" (Ostermontag - 2014)
19.04.2014 um 16:59

„Retten kann er uns nur, wenn wir ihm eine Chance geben!“ So formuliert der Heidelberger Theologieprofessor Klaus Berger eine weitverbreitete Zeitgeistströmung, auch unter Christen, die er mit einem „religiösen Burn-out“ vergleicht. Diese Zeitgeistströmung kommt dem heutigen Emmausevangelium sehr nahe.

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"Denn ich bin glücklich" (Ostersonntag - 2014)
19.04.2014 um 10:20

„Denn ich bin glücklich!“ So heißt es lapidar in dem von Pharrell Williams mittlerweile weltberühmten Lied „happy“, das sich Menschen aus allen Teilen der Erde zum Anlass genommen haben, um darauf zu tanzen und so ihrer Freude an einem glücklichen Leben Ausdruck zu verleihen. „Denn ich bin glücklich“, können wir Christen das heute Abend bei der österlichen Auferstehungsfeier auch aufgrund unseres Glaubens sagen? Glücklich, dass wir die frohe Botschaft haben: „Christus ist auferstanden?“

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„Scherben bringen Glück" (Karfreitag - 2014)
19.04.2014 um 16:59

„Scherben bringen Glück“, sagen wir und drücken damit an einem Polterabend oder einem Geburtstag den Wunsch nach persönlichem Glück für den aus, dem die Scherben gelten.Und doch wissen wir viel zu gut, dass im Alltag Scherben kein Glück bringen, sondern etwas zerbrechen haben lassen.

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"Die Kirche lebt aus der Eucharistie" (Gründonnerstag - 2014)
19.04.2014 um 17:00

Die Diskussion um den Erhalt der Sonntagsmesse ist in unserem Bistum und darüber hinaus in ganz Deutschland zu einem brennenden Thema geworden. „Vom Sonntag ohne Eucharistie, vom Verlust der Gemeindemesse, ja sogar vom Recht der Gläubigen auf die Kommunion ist da die Rede.“ Unser katholisches Verständnis von der Feier der Heiligen Messe spielt hier, und das merkt man gerade bei diesen Diskussionen, eine ganz zentrale Rolle. Denn seit dem ersten „Gründonnerstag“, an dem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert hat, bis heute, hat sich die Feier der Messe ganz tief in unser Glaubensleben und in unsere Glaubenspraxis hinein verwurzelt.

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"Vom Diesseits ins Jenseits und wieder zurück - Die Auferweckung des Lazarus" (5. Fastensonntag - Lesejahr A)
04.04.2014 um 10:56

„Was soll das?“ Das Evangelium, das wir gehört haben ist schwere Kost, wer kann das verstehen? Da liegt ein guter und liebgewonnener Freund im Sterben und die Nachricht wird Jesus noch vor dessen Tod überbracht, damit er schnell kommen kann, um ihn zu heilen oder um sich von ihm zu verabschieden. Doch was macht Jesus: Er bleibt zwei weitere Tage, um sich dann erst auf den Weg zu machen. „Diese Krankheit wird nicht zum Tode führen, sondern dient der Verherrlichung des (Sohnes) Gottes.“ Meine Güte, was werden wohl die Leute gedacht haben? Lazarus war doch zwischenzeitlich gestorben, über drei Tag lag er schon im Grab und galt so im jüdischen Glauben endgültig als Tod. Hier wird alles auf den Kopf gestellt, vor allem wird der Glaube an Jesus auf die Probe gestellt.

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"Von Blinden und Sehenden Menschen" (4. Fastensonntag - Lesejahr A)
28.03.2014 um 14:42

Vielleicht haben sie sich auch schon einmal von einem blinden Menschen ertasten lassen. Etwa, indem sie ihm oder ihr das Gesicht hinhielten und diese Menschen dann oft mit einer ganz großen Feinfühligkeit und Sensibilität in ihrem Gesucht versuchen zu der Stimme, die sie hören, ein menschliches Bild zu ertasten. Blinde Menschen sehen oft tiefer, weil sie mit allen Sinnen erkennen. Blind geborene, so die Wissenschaft, haben zwar keine Vorstellung von Farben, doch sie nehmen sozusagen innere Farbtöne wahr.  Äußere Konturen von Menschen und Dingen können sie nicht erblicken, aber sie haben ein inneres Tast- und Sehvermögen. Bei einer Veranstaltung der Blinden- und Gehörlosenschule im letzten Jahr, wurde ich ohne Worte und mit ganz lieben Gesten von einem Mann am Eingang des Saales begrüßt. Er nahm mich an der Hand und führte mich auf meinen Platz, dann lächelte er und ging weg.

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"Wasser zum Leben und ewiges Leben aus dem Wasser" (3. Fastensonntag - Lesejahr A)
22.03.2014 um 15:44

Als vor einigen Tagen in einem der Nachbarorte die Hauptwasserleitung defekt war, mussten die Einwohner an Wasserabgabestellen ihr Wasser abholen. Sicherlich dürften sich die Meisten auf den Weg gemacht haben, um an sauberes Wasser zu kommen. Und vielleicht bot sich auch bei solchen Sammelstellen die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ähnliches wird uns im Evangelium berichtet, wo sich die Menschen aus den Ortschaften und Dörfern an einem Brunnen treffen, um frisches Wasser zu schöpfen.

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"Und führe mich nicht in Versuchung" (1. Fastensonntag - Lesejahr A)
07.03.2014 um 21:05

"und lass nicht zu, dass wir in die Versuchung geführt werden“, so können wir im Vater unser, diese uns bekannte Bitte auch einmal sinnwörtlich übersetzen, um ihre Bedeutung besser zu verstehen. Es ist eine Bitte an Gott, uns zu bewahren, uns zu beschützen, uns zu helfen, Versuchungen die uns schaden, die uns von ihm wegbringen, zu erkennen und ihnen zu widerstehen. Doch in welche Versuchungen können wir geführt werden?

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Impuls zum Aschermittwoch (05.03.14)
07.03.2014 um 21:00

So spricht der Herr: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat. Vielleicht kehrt er um, und es reut ihn, und er lässt Segen zurück, so dass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt für den Herrn, euren Gott. (Aus dem Buch Joel)

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"Wer vergibt, lebt gesünder" (7. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
21.02.2014 um 13:57

Eine Mutter erzählte mir vor einiger Zeit, dass sie sich über ihre Schule und vor allem die Lehrerinnen so aufgeragt hat. Ihr Sohn komme immer öfters aus der Schule nach Hause und habe einen Tadel, weil er auf dem Schulhof in eine Prügelei geraten ist. Keine Lehrerin habe eingegriffen und zu guter Letzt sei ihr Sohn dann auch noch bestraft worden, dabei wüssten doch alle, dass er sich nicht richtig wehren könne.

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"Von Geboten und der Herzenshaltung zu ihnen" (6. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
15.02.2014 um 14:27

Freiheit ist eine der kostbarsten Errungenschaften, die wir als Menschen in unserer westlichen Welt genießen können. Und wer von uns möchte nicht selbst Entscheidungen treffen, im Leben auf den eigenen Beinen stehen, selbstbewusst und eigenverantwortlich Leben dürfen. Und doch kann unsere Freiheit sich nur in dem Maße entfalten, wie wir alle bereit sind, die allgemein geltenden Regeln ernst zu nehmen, die ein Leben mit anderen ermöglichen und sie im eigenen Leben zu achten. In der Lesung aus dem Buch Jesus Sirach, das ca. 180 Jahre vor der Geburt Jesu Christi verfasst wurde, wird uns der Schlüssel für die Freiheit beschrieben, den Gott uns Menschen von Anfang an durch seine Gebote und Vorschriften in die Hand gibt.

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"Salz der Erde und Licht der Welt" (5. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
08.02.2014 um 13:27

Salz und Licht sind uns bekannt, sind wichtig, selbstverständlich, vielleicht manchmal in unserem Alltag allzu selbstverständlich. In der Zeit Jesu, in der Zeit der ersten Jünger, von der das Evangelium spricht, wurde das Salz in mühsamer Weise vom Toten Meer in Blöcken nach Magdala gebracht, weil man dort Dörrfisch herstellte. Unter diesen Salzblöcken mischten sich auch solche, die aussahen wie Salz, aber keines waren. Diese warf man dann auf die Straße und die Leute zertraten sie, damit die Straße wieder befahrbar war.

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"Geisterfüllte Menschen" (Fest Darstellung des Herrn - Lesejahr A)
01.02.2014 um 12:22

Das Grundwort unseres Glaubens ist nicht, „du musst“ oder „du sollst“, sondern „du bist“ von Gott geliebt. Und weil du geliebt bist, gerade deshalb sollst du, ja musst du aus dir herausgehen und dein Leben Gott anvertrauen. Einer, der sein Leben lang mit dieser Erwartung nach vorne geschaut hat. Der alt und grau wurde, aber nicht aufgegeben hat, nicht resignierte und nicht verbitterte. Der auch nicht im Zweifel stecken blieb, sondern Hoffnung hatte bis ins hohe Alter, so dass der Geist des Herrn ihn führen konnte. Einer der seinem Gott die Treue hielt, von solch einem Menschen hören wir im Evangelium. Simeon heißt dieser gläubige, alte Mann.

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„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt." (3. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
25.01.2014 um 14:32

„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt.“ So heißt es in einem bekannten Lied. Und es ist wirklich etwas Wertvolles und auch Kostbares, wenn ich einen guten Freund oder eine gute Freundin habe, zu dem oder der ich immer kommen darf, reden darf, Zeit verbringen darf. Doch was, wenn mir dieser Freund oder diese Freundin fehlen, wenn mir Menschen fehlen, die ich so dringend bräuchte?

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"Mein Gott war meine Stärke" (2. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
18.01.2014 um 11:17

Gerade in Lebenskrisen oder bei unvorhergesehenen Krankheiten beginnen Menschen nach Gott zu fragen. Fragen nach dem Warum, bitten um Hilfe. Und heute, in einer Zeit, von der man den Eindruck hat, dass wir Menschen gerne leben und lange wollen leben wollen, aber viele nicht mehr glauben können, nach dem Tod weiterzuleben, ewig zu leben,  So, als sei dieses Leben alles und die einzige Gelegenheit zu leben. Wo der Wunsch nach maximalem und optimalem Glück wächst und viele natürlich enttäuscht, weil kein Leben das auf Dauer bieten kann. Wo die Veränderung des eigenen Wohlbefindens bei vielen Angst auslösen, weil das Leben immer schneller, besser und perfekter werden soll. In eine solche Zeit spricht der Prophet Jesaja von seinen Erfahrungen mit dem lebendigen Gott, mit dem von ihm erfahrenen Gott, wenn er sagt: „Mein Gott war meine Stärke.“

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"Kirche als Dienstleistungsgesellschaft und Gott als Erfüllungsgehilfe" (Fest - Taufe des Herrn - Lesejahr A)
12.01.2014 um 10:06

In einer Kirche, die von vielen, die in sie hineingetauft wurden, nur noch als Dienstleister gesehen wird, muss zwangsweise langsam und fortschreitend der Glaube zum Erliegen kommen. Wenn es in einer solchen Kirche um die Befriedigung eigener Bedürfnisse geht und die Beziehung zum Geld, aber der Glaube an den lebendigen Gott gleichgültig wird, das Mitleid, das Mittun und die eigene christliche Verantwortung von einer Kultur des Wohlstandes betäubt ist, dann geschieht genau das, was wir zur Zeit in unserer Kirche erleben.

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"Die Zeit gehört Gott" (Silvester - 2013)
12.01.2014 um 08:27

Viele schauen wohl heute Abend nochmals zurück auf das nun bald endende Jahr. Wir erinnern uns noch einmal an wichtige Ereignisse für uns oder versuchen uns klarzumachen, was wir uns vorgenommen hatten und was uns gelungen ist; was uns überrascht hat und geschenkt wurde.

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"Ja" (Fest der Heiligen Familie - Lesejahr A)
01.01.2014 um 12:18

Es gibt ein ganz kurzes Wort, das nur aus zwei Buchstaben besteht und eine große Bedeutung hat: Das Wort „Ja“. Wenn zwei Menschen sich lieben, dann sagen sie zueinander „Ja“, geben sich das „Ja“ Wort und womöglich heiraten sie auch, damit dieses „Ja“ Wort ihr ganzes Leben verändern darf.

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"Wenn es blutig zugeht!" (2. Weihnachtstag - Hl. Stephanus - Lesejahr A)
01.01.2014 um 12:14

Wenn es blutig zugeht oder brutal, dann sitzen wir zumeist vor dem Fernsehen oder im Kino und die Kinder und Jugendlichen vor der Playstation oder dem Computerspiel. Menschliche Gewalt ist uns nicht fremd, wir lesen viel darüber, wir sehen sie medial, haben vielleicht auch Angst vor ihr, auch wenn es in Europa zur Zeit eher friedlich zugeht.

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"Josef - Ein Traummann?" (4. Advenssonntag - Lesejahr A)
01.01.2014 um 12:09

Der Wunsch nach einer Traumfrau oder einem Traummann steht nach wie vor  hoch im Kurs, nicht nur bei jungen Menschen. Gerade in Sendungen mit diesem Thema, gibt es für die Fernsehsender meist sehr gute Einschaltquoten. Von so einem Traummann hören wir heute im Evangelium, aber nicht von einem, der ein Träumer ist, sondern von einem, dem ein Engel im Traum erscheint und ihn im Glauben prüft.

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Advent - Gaudi pur? (3. Adventssonntag - Lesejahr A)
01.01.2014 um 12:01

„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4). Das ist die adventliche Botschaft dieser Tage vor Weihnachten, die am dritten Advent, die Freude zum Thema hat. Freude, das ist heute ein dehnbarer Begriff geworden. Freude, damit verbinden wir wohl alle etwas ganz Persönliches. Freude ist aber auch ein Wort, das in einem hohen Ansehen steht. Da ernten wir ein aufmunterndes Nicken oder Lächeln, wenn wir anderen sagen: „Du, das hat mir wirklich Freude gemacht!“ Doch was ist unsere Freude, wenn wir im Advent uns auf Weihnachten vorbereiten wollen?

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"Denke um - Gott ist nahe" (2. Adventssonntag - Lesejahr A)
01.01.2014 um 12:02

Wer kennt sie nicht, die Situationen in denen sich mein Leben festgefahren hat, wo so alles vor mich hindümpelt, es sicherlich keine größeren Probleme gibt, aber auch nichts, was mich vom Hocker reist! Die Leute sind nett und freundlich und doch geht mir dass alles manchmal auf den Geist und dann noch die bevorstehenden Festtage, wären sie doch nur schon vorüber! Das ist sicherlich ein Empfinden, das nicht wenige in diesen Wochen teilen, weil sie das um das Fest Gewachsene, die vielen kleinen Dingen, die man da noch erledigen muss, als eine Belastung empfinden.

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"Alle Jahre wieder?" (1. Adventssonntag - Lesejahr A)
01.01.2014 um 12:03

Es ist der immer neue Spagat zwischen „alle Jahre wieder“ und der tieferen, eigentlichen Be-deutung der Adventszeit, die uns helfen soll die Ankunft Gottes in unserer Welt mehr und mehr zu begreifen. Wir sind es ja schon gewohnt, dass man uns als Katholiken immer wieder fragt: "Was erwartest denn von der Adventszeit, von dieser oder jener Veranstaltung in der Adventszeit.“ Vielleicht antworten wir dann: „Besinnlichkeit, Innehalten, ruhiger werden.“ Aber wir können ja auch mal umgekehrt die Frage stellen: „Gott, was erwartest du von mir in der Adventszeit?“ Und vielleicht wird er uns dann zur Antwort geben. „Ich erwarte nichts von dir, ich warte auf dich!“ Ich suche noch Wohnungen, Häuser und Herzen, in denen ich einen Platz erhalte.

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