Lesejahr C 2012/13

"Denk an mich" - Eine wahrhaft königliche Geste! (Christkönigssonntag C)

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„Denk an mich“, das ist ein Wort, das uns vertraut vorkommt! Noch diese Woche sagte mir ein Mitbruder, den ich auf den Exerzitien getroffen habe: „Denk an mich, bete für mich.“ Er hat eine schwere Herzerkrankung und weiß nicht, ob er wieder in seinen Dient als Pfarrer zurückkehren kann.

Heute am Christkönigssonntag und damit den Ende des Kirchenjahres, passt dieses Bild von einem König, das uns im Evangelium geschildert wird, so gar nicht in unsere Zeit. Ein König, der muss doch reich sein, gut gekleidet, der muss was daher machen, eigentlich der Wunsch vieler Menschen: Selbst einmal so ein König oder eine Königin zu sein. Und doch mit einer Königsherrschaft haben viele ihre Probleme, denn wir leben in einer Demokratie, die Meinung aller soll ernst genommen werden. Könige haben sicherlich auch viele Gutes bewirkt, es gibt auch heilige Könige und Königinnen, aber der bittere Nachgeschmack vieler Königreiche, war doch leider die Ausbeutung der Armen und Schwachen, die Kriege für Könige und vor allem der Machtmissbrauch. Nicht umsonst wackelten nach dem ersten Weltkrieg die Throne in Europa, machte man Königshäuser nach und nach zu Repräsentanten einer Nation, nahm ihnen aber die Macht im Volk. Auf der anderen Seite flammt wieder diese Sympathie für Könige und Königinnen in Europa auf, jede Hochzeit wird zu einem Spektakel und eine Thronübergabe groß gefeiert. Man verbindet damit ein Wunschleben, in Sorgenlosigkeit und bleibendem Glück.

Dagegen wirkt unser König abstoßend und schwach, verloren und vor allem gescheitert. Angenagelt, an einem Kreuz hängend, beschriebt ihn uns der Evangelist Lukas. Neben ihm zwei Verbrecher, um seinem Abstieg vom angekündigter König der Juden zu verdeutlichen. Können wir uns als Christen, die wir seinen Namen tragen und auf ihn hin getauft sind, zu einem solchen König auch heute noch bekennen? Die gläubigen Juden seiner Zeit haben sich zuerst zu ihm bekannt, sind ihm regelrecht nachgelaufen, wollten ihn zu ihrem König machen. Doch dann die große Enttäuschung vieler, er ist nicht so wie wir ihn uns vorgestellt haben, wie wir ihn haben wollten. Keiner der sein Macht darin demonstriert dreinzuschlagen, zu zeigen wer hier König ist und wer am längeren Hebel sitzt. Sondern der den Seinen sagt: „Wer bei euch der größte sein will, der soll euer Diener sein?“ Einer erkennt seine wirkliche Königswürde, seine göttliche Würde, schaut hindurch und sieht in dem geschundenen und verachteten Menschen seinen Gott. Er bittet ihn, als alles verloren scheint: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommt.“ Und Jesus antwortet ihm: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“

In der Geschichte der Kirche hat man ihm einen Namen gegeben: Dismas, der Verbrecher, der rechts von Jesus am Kreuz hing. In der Ostkirche wird er auf den Ikonen so abgebildet, dass er seinen Kopf nach rechts zum Kreuz Jesu neigt und damit zum Ausdruck gebracht wird: Gott hat ihm im wohl im letzten Augenblick seines Lebens vergeben und ihm so das neue Leben im Paradies geschenkt.

„Heute noch,“ - heute noch darf auch ich Jesus Christus um seine Hilfe, seine Zuwendung, um seine Vergebung bitten. Wer sich mit ihm versöhnt, dem schenkt er das ewige Leben, garantiert!

Das ist die frohmachende und befreiende Botschaft Gottes am Christkönigssonntag an uns alle, - eine gute Botschaft! (pm)

Letzte Änderung: 27.11.2013 um 19:44


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