Lesejahr A 2013/14
"Denn ich bin glücklich" (Ostersonntag - 2014) |
Geschrieben von (pm) am 18.04.2014 |
„Denn ich bin glücklich!“ So heißt es lapidar in dem von Pharrell Williams mittlerweile weltberühmten Lied „happy“, das sich Menschen aus allen Teilen der Erde zum Anlass genommen haben, um darauf zu tanzen und so ihrer Freude an einem glücklichen Leben Ausdruck zu verleihen.
„Denn ich bin glücklich“, können wir Christen das heute Abend bei der österlichen Auferstehungsfeier auch aufgrund unseres Glaubens sagen? Glücklich, dass wir die frohe Botschaft haben: „Christus ist auferstanden?“ Auferstehung ist mehr als die vordergründige Erwartung, happy sein zu können. Auferstehung heißt für mein Leben: „Er will mich einmal ganz heil machen.“ Und es ist immer auch ein geistiger, ein spiritueller Weg, den wir mit dem auferstandenen Herrn im Glauben gehen müssen.
So wie drei Menschen, die uns in den Aussagen über die Osterbotschaft immer wieder begegnen. Maria von Magdala, Simon auch genannt Kephas und Johannes der Lieblingsjünger. Alle drei haben einen ganz unterschiedlichen Zugang zum Osterglauben, wollen uns damit sagen, dass jeder von uns seinen eigenen Zugang zum Osterglauben haben darf, weil jeder anders denkt, fühlt, empfindet und handelt.
Bei Maria von Magdala spielt die Dunkelheit eine wichtige Rolle, als Zeichen ihrer Trauer, ihrer Hoffnungslosigkeit und ihres Erschrecken, über all das, was geschehen ist. Klar, müssen wir wohl sagen, da ist ein Mensch umgebracht worden, wurde in ein Grab gelegt und nun kommen seine Angehörigen, um zu trauern. Was soll da noch mehr sein, das ist doch bei uns nicht anders? Und genau hier setzt die Osterbotschaft an! In diese Dunkelheit lässt Gott sein Licht hineinstrahlen, dass da noch mehr als wir sehen, als wir begreifen können, nur der Glaube kann uns hier erleuchten. Maria von Magdala hat diesen Glauben und kann so nach der Begegnung mit dem Auferstandenen sagen: „Ich habe den Herrn gesehen.“
Petrus, der uns immer wieder auffällt, dass er hin und hergerissen ist, einmal will er Jesus bis auf´s Messer verteidigen, ein anderes Mal leugnet er ihn zu kennen. Auch er läuft zum Grab, sieht die zusammengelegten Leinentücher. Es ist die Angst die ihn noch gefangen hält, dass man ihnen hier nur einem bösen Streich spielt, dass er das gleiche Schicksal wie Jesus erleidet, wenn man ihn mit Jesus in Zusammenhang bringt. Mit all diesen Eindrücken kehrt er nach Hause zurück und es wird noch ein wenig brauchen, bis auch er an die Auferstehung Jesu glauben wird.
Und dann der Lieblingsjünger Jesu, Johannes, dem wir dieses Evangelium verdanken. Seinen Glauben prägt die Liebe zu Jesus, die Liebe, die bereits ahnt, was Petrus noch verborgen bleibt. Die Liebe lässt tiefer blicken und so kann Johannes von sich selber sagen: „Da ging auch der Jünger, der zuerst ans Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.“
Je mehr wir Gott lieben, umso mehr werden wir ihn erkennen, werden wir von seiner Auferstehung auch für unser Leben sagen können: „Denn ich bin glücklich!“
Der emeritierte Papst Benedikt bezeugt seinen Glauben von Ostern mit folgenden Worten: "Der christliche Glaube steht und fällt mit der Wahrheit des Zeugnisses, dass Christus von den Toten auferstanden ist. Wenn das nicht so wäre, hätte das Christentum wohl einige Ideen, von bemerkenswerten Vorstellungen über das Sein und das Sollen formuliert, wäre also eine religiöse Weltanschauung und Jesus eine religiöse Persönlichkeit, die uns vielleicht zum Nachdenken einladen könnte". Aber wir würden nie erfahren, woher wir kommen, wohin wir einmal gehen werden und vor allem wer wir sind: Seine Schöpfung, seine geliebten Kinder. „Nur wenn Jesus auferstanden ist, ist wirklich Neues geschehen, das die Welt und die Situation des Menschen verändert."
Darum dürfen wir heute Abend voll Freude singen: „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaft auferstanden!“ (pm)
Letzte Änderung: 19.04.2014 um 10:20
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