Lesejahr A 2013/14

"Der König lädt dich zum Hochzeitsahl ein! Kommst Du?" (28. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)

Geschrieben von (pm) am 10.10.2014
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Wer von uns freut sich nicht, wenn eine Hochzeit stattfindet, wenn zwei junge Menschen sich das Ja – Wort geben, sich in der Kirche unter den Segen und Schutz Gottes stellen und dazu einladen! Natürlich ist beim Besuch eines solchen Festes auch die entsprechende Kleidung angesagt. Wer da aus der Reihe fällt, muss damit rechnen, dass er komisch angeschaut oder zum Gespräch wird.

Nun lädt ja im eben gehörten Evangelium nicht irgendjemand zur Hochzeit ein, es ist der König selbst. So eine Einladung ist dann ganz persönlich an mich gerichtet und vor allem wird fest damit gerechnet, dass ich komme. Aber die Eingeladenen kümmern sich nicht darum, der eine geht auf den Acker, der andere in seinen Laden, andere werden sogar aggressiv und gewalttätig gegen den Boten. Gewalttätigkeiten müssen wir nicht befürchten, aber dass die Einladung nicht mehr angenommen wird, das ist mittlerweile ein weit verbreitet Phänomen unter Christen, jedenfalls in unseren Breiten. Das merke ich besonders bei Taufen und Hochzeiten, da möchte man eine schöne Feier, aber mit dem lieben Gott muss es nicht mehr so viel zu tun haben, mehr mit mir, mit dem Kind.

Der Sonntag, der uns Christen heilig sein sollte, ist zu einem Tag geworden, an dem Gott nicht mehr viel, wenn überhaupt vorkommt. Jeden Sonntag lädt uns unser König ein zum Hochzeitsmahl zu kommen und so wenige folgen noch seiner Einladung. Nein, sie gehen heute nicht mehr auf ihre Äcker zum Arbeiten, aber in die Geschäfte, um einzukaufen oder lieber wandern, reiten oder schwimmen. Und wenn man dann nachfragt, warum kommst du eigentlich nicht am Sonntag in die Kirche: Dann hört diese ähnlich klingenden Ausreden: Die Atmosphäre, die Länge, die Uhrzeit, die Lieder, die Teilnehmern … Kann Gott darüber zornig sein, wenn seine Einladung immer und immer wieder ausgeschlagen wird? Im Evangelium ist es der König, doch auch das nehmen die Abwesenden gar nicht wahr. Vielleicht ist Gott dann nur noch der „allzu liebe Gott“, der - wenn überhaupt - immer lächelnde nette Opa im Himmel, der nichts dagegen haben. Wenn ich aber ehrlich bin, brauche ich diesen Gott auch nicht wirklich, denn ich lebe keine Beziehung zu ihm.

Im Evangelium, reagiert der König auf die Abwesenden und beginnt sich denen zuzuwenden, jenen die ihn bis dahin noch nicht gekannt haben, vielleicht noch nicht einmal getauft sind. Sie lässt er nun in seinen Festsaal einladen, Menschen die auf Umwegen eine Gotteserfahrung gemacht haben und nun auf der ehrlichen Suche im Glauben sind. Von Ihnen kann er noch etwas erwarten, von ihnen hofft er nicht auch noch enttäuscht zu werden.

Liebe Mitchristen! Unser Hochzeitsmahl ist die heilige Messe, denn in ihr begegnen wir dem lebendigen Gott, der auch unser König ist. Wir hören ihn durch sein Wort und haben Gemeinschaft mit ihm, durch den Empfang der Kommunion. „Freu dich innig am Herrn! Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt,“ heißt es im Psalm 37. Meint es Gott es wirklich gut mit mir, bin ich ihm wichtig? Das kann nur der erleben, der sich auf Gott einlässt und seine Einladung nicht ständig ausschlägt. In der Taufe haben wir sein Hochzeitsgewand angezogen und somit zu ihm ja gesagt, nun liegt an jedem einzelnen ob er zulässt, dass Gott ihn beschenken darf. (pm)


Letzte Änderung: 11.10.2014 um 09:22

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