Lesejahr A 2013/14

"Die Kirche lebt aus der Eucharistie" (Gründonnerstag - 2014)

Geschrieben von (pm) am 15.04.2014
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Die Diskussion um den Erhalt der Sonntagsmesse ist in unseren Bistümern und darüber hinaus in ganz Deutschland zu einem brennenden Thema geworden. „Vom Sonntag ohne Eucharistie, vom Verlust der Gemeindemesse, ja sogar vom Recht der Gläubigen auf die Kommunion ist da die Rede.“ Unser katholisches Verständnis von der Feier der Heiligen Messe spielt hier, und das merkt man gerade bei diesen Diskussionen, eine ganz zentrale Rolle. Denn seit dem ersten „Gründonnerstag“, an dem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert hat, bis heute, hat sich die Feier der Messe ganz tief in unser Glaubensleben und in unsere Glaubenspraxis hinein verwurzelt.

In jeder heiligen Messe tun wir, was uns Jesus an diesem besagten Gründonnerstag „zu seinem Gedächtnis“ aufgetragen hat. Als er im Abendmahlsaal in Jerusalem das ungesäuerte Brot brach und den Kelch mit Wein reichte, damit seine Jünger Anteil an seinem göttlichen Leben erhalten. Sicherlich bleibt dieses Geschehen bei jeder Messfeier immer auch ein Geheimnis für uns, gerade wenn sich durch die Wandlungsworte das Brot in den Leib und der Wein in das Blut Christi verwandeln, weil hier der Heilige Geist tätig wird. Wir können diese Verwandlung nicht sehen, wir dürfen es aber Jesus Christus glauben, wenn der Priester seine Worte wiederholt: „Das ist mein Leib, das ist mein Blut.“ Oder wenn wir im Johannesevangelium lesen: „Mein Fleisch ist eine wahre Speise, und mein Blut ist ein wahrer Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.“ Das ist der eigentliche, tiefere Sinn der Feier jeder Heiligen Messe, dass wir uns inniger mit Gott verbinden, uns sozusagen an ihn binden.

Dass wir darauf achten, nicht gewohnheitsmäßig oder oberflächlich die Kommunion zu empfangen, sondern als Gläubige. Dabei drückt gerade das Wort „communio“ diese innige Gemeinschaft mit Christus aus. Hier können wir mit ihm in Verbindung treten und bleiben, auch noch über 2000 Jahre nach seinen Tod und seiner Auferstehung. Im Stress, in der Ablenkung des Alltags, tut solch eine Kraftquelle gut, tut es gut beim Herrn aufzutanken.

Die Evangelien unterscheiden beim letzten Abendmahl zwischen dem Paschamahl, einem gemeinsamen Abschiedsessen und der anschließenden Einsetzung der Eucharistie. Auch im Korintherbrief haben wir eben in der Lesung noch einmal gehört: „Nach dem Mal nahm Jesus den Kelch.“ Nachdem sie gegessen hatten, weil die das jüdische Pascha feierten, kam erst das Wesentliche, das Neue. Im Laufe der Zeit hat sich auf dieser Paschafeier unsere Agapefeier entwickelt, das Liebesmahl, an das wir auch heute noch erinnern, indem wir nach der Messe gesegnete Brötchen erhalten. Im Gottesdienst sind wir eingeladen Gott zu dienen, als Messdiener, als Volk Gottes, als Priester und auch er dient uns, kommt uns entgegen, in der Eucharistie, in der Kommunion, so entsteht Gemeinschaft.

Der häufige Besuch der Messfeier hilft uns also dabei, diesen vertrauen Umgang mit Gott zu pflegen. Gerade in Seniorenheimen freut es mich immer wieder, wenn ich älteren Menschen begegne, wo man spürt, dass ihnen der Glaube in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wenn sie beten oder singen, wo dieser vertraute Umgang deutlich wird. Wo die Freude an Gott Frucht gebracht hat, eine Frucht die bleiben wird, auch über den meinen Tod hinaus im Leben bei Gott. (pm)


Letzte Änderung: 19.04.2014 um 17:00

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