Lesejahr A 2013/14

"Ein Lächeln bringt etwas von der Realität Gottes in unser Leben" (5. Ostersonntag - Lesejahr A)

Geschrieben von (pm) am 15.05.2014
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„Versuche einmal deinem Mitmenschen ein Lächeln zu schenken! Ein Lächeln ist nämlich wie eine Berührung und bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben.“

So antwortete Mutter Theresa einem Reporter, als er sie fragte: „Wie bekommen ich den Glauben, denn ich kann nicht beten?“

„Das Beten“, so fügte sie hinzu, „werde ich für dich übernehmen, das andere aber kannst du tun!“

„Versuche einmal deinem Mitmenschen ein Lächeln zu schenken. Ein Lächeln ist nämlich wie eine Berührung und bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben.“

Ja, wie gut tut uns allen so ein Lächeln im Alltag, das mich meint, das mich berührt, das etwas von der Schönheit Gottes erahnen lässt, die er in seine Schöpfung hineingelegt hat. In der Urgemeinde, die ja heute gerne auch idealisiert wird, haben wir in der Lesung von menschlichen Problemen gehört. Problemen, die uns bekannt sind, sie wir auch kennen, auch in unseren Pfarrgemeinden, wenn auch auf anderer Ebene. Die alleinstehenden Frauen einer bestimmten Gruppe, in diesem Fall gehörten sie den neu Zugewanderten an, „den Neuen in der Gemeinde“, sie werden bei der Armenspeisung übersehen. Das sorgt für Unmut und wird sofort zur Sprache gebracht. Ohne wochenlange Konfliktbewältigungsmaßnahmen, ohne Sitzungen und Protokolle und so vieles Mehr, was uns da heute eher begegnet, setzt man sich an einen Tisch, redet nicht lange um den heißen Brei und beginnt mit Gottvertrauen die Sache zu bereinigen. Christen eben, einfach und unkompliziert, wie der Gott, den sie verehren! Und nebenbei klären die Apostel wofür sie der Herr bestimmt hat und übertragen Diakonen nun diese Aufgabe, sich um die Armen zu kümmern. Der Vorschlag findet Beifall in der Gemeinde, denn es geht nicht darum sich möglichst vor den Anderen zu profilieren, sondern um die Menschen, die allen in der Gemeinde anvertraut sind, besonders die Armen und Schwachen.

Jeder Mensch steht nach dem christlichen Schöpfungsbild im Mittelpunkt des Ansehens Gottes, ist des Ewigen Abbild: Ob jung, ob alt, ob reich oder arm, weniger oder mehr gebildet, ob Gesund oder Krank, ob Mann oder Frau. Das stärkt den Glauben der Menschen in der Gemeinde an den einen und wahren Gott, den sie in Jesus Christus verehren. Da ist nicht die Angst im Vordergrund, man könnte Gott zu viel die Ehre geben oder er könne dem eigenen Glück oder Wohlergeben entgegenstehen. Nein, das Leben in seiner Ganzheit wird zu einer Beziehung zu dem, der die Quelle des Lebens ist: Gott. Und am Sonntag schöpfen aus dieser Quelle, immer wieder neu!

Gott ist das Leben, er ist die Liebe und damit auch mein Leben, weil er in mir lebt und ich mich durch den Glauben an ihn, selbst verwirklichen kann. Der Glaube an ihn macht mich bescheidener, weil ich weiß, dass ich nicht in diesem Leben alles haben oder erreichen muss. Er macht mich gelassener, weil nur er die Medizin für die Krankheit kennt, die wir den Tod nennen. Er macht mich liebevoller und fröhlicher, weil ich in der Zuwendung zu ihm immer wieder von ihm empfangen darf, mich beschenken lassen darf und an andere weitergeben darf, von dem, was ich empfangen habe. Es ist die Sehnsucht nach Gott, die vielen Christen heutzutage suchen, denn in ihr liegt auch die Sehnsucht nach dem Menschen, die von Gott kommt.

Für unseren Glauben und unser Beten können wir von einem Nichtschwimmer viel lernen. Er lernt nicht zu schwimmen, sondern er kann es irgendwann, weil er es immer wieder übt, weil der Körper sensibel wird für die Fähigkeit zum Schwimmen. Beten ist eine ebensolche Erfahrung im Glauben! Wir können sie nicht lernen, wir müssen sie üben, immer und immer wieder neu. (pm)


Letzte Änderung: 16.05.2014 um 21:11

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