Lesejahr B 2011/12

"Müht euch ab für die Speise, die für das ewige Leben bleiben wird." (18. Sonntag im Jahreskries - Lesejahr B)

Geschrieben von (pm) am 26.07.2012
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Wer von Ihnen gerne Kreuzworträtsel löst, dem ist sicherlich schon einmal zu Ohren gekommen: „Umschreibe eine Speise der Götter mit acht Buchstaben.“ Der gesuchte Begriff heißt „Ambrosia“ und war in der Welt der griechischen Götter Speise, Trank, Medizin und wohlriechende Salbe zugleich. Ambrosia verschaffte ungeahnte Kräfte und vor allem Unsterblichkeit, selbst die Reittiere der Götter wurden damit gefüttert, damit auch sie ewig lebten. Da diese Herrschaften unter sich bleiben wollten, wurden die Menschen bis auf ganz wenige auserwählte Helden sicherheitshalber strikt von dieser Götterspeise ferngehalten, denn nicht jeder sollte in den Genuss des ewigen Lebens kommen!

In unserer heutigen Werbung wird oft mit ähnlichen Superlativen versucht uns Menschen etwas schmackhaft zu machen. Da heißt es dann zum Beispiel, dass „Red Bull Flügel verleihe“ oder „Nudeln glücklich machen“. Bei Toyota „Nichts unmöglich“ wäre und man mittlerweile sogar „den neuen Superakku für ein ewiges Leben von Handys“ kaufen könnte. Dass ein solches Handy mich selbst dabei überleben würde, wird in der Werbung allerdings nicht beschrieben.

Diese Mentalität, uns Menschen wären keine Grenzen mehr gesetzt, wir könnten  mit der Zeit und dem nötigen Kleingeld alles machen und haben, hat gerade in unserer westlichen Welt nicht wenige in ihren Bann gezogen. Diese Suche nach einem ewigen, nie endenden Leben hier in unserer Welt, ist sicherlich auf den ersten Blick faszinierend, aber eine Illusion! Denn unser Streben kann nicht verhindern, dass es immer mehr Menschen auf dem Erdball gibt, die um ihre tägliche Mahlzeit bangen müssen, einen Überlebenskampf kämpfen. Oder wie die Bibel sagt: „Ihr Leben auch nicht um eine Spanne verlängern können! Und so wie wir uns einen sehr hohen Lebensstandart errichtet haben, wird weltweit diese Lücke zu den vielen Mitmenschen größer und größer.

Wen verwundert es dann, dass Jesus im Evangelium etwas genervt reagiert. Einige der Leute, die er einen Tag zuvor bei der Speisung der vielen Tausend fasziniert hatte, sie kommen nun zu ihm, um noch mehr Zeichen zu sehen. Und die Antwort Jesu: „Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.“ Jesus Christus ist nicht in unsere Welt gekommen um uns Brot und Spiele zu geben, so als würden wir nur leben um satt zu werden und uns dann bis zur nächsten Essensration möglichst abzulenken. Neben der täglichen Nahrung, will er unseren Blick auf die unverderbliche Speise richten, das Lebensmittel vom Himmel, wie er sagt, das er selber ist. Diese Sehnsucht, die wir doch alle, wenn wie ehrlich sind, im Herzen immer noch haben, obwohl wir täglich satt sind und diesen hohen Lebensstandart vorfinden. Doch was löst die Sehnsucht in unseren Herzen aus, immer neues Entdecken zu wollen, genießen zu wollen, haben zu wollen?  Warum machen uns diese vielen materiellen Güter auf Dauer und vor allem in der Tiefe unseres Herzens nicht wirklich glücklich?

„Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ Auf einem Werbeplakat vor einer Bäckerei stand zu lesen: „Wunderbrot 2 €“. Und ich bin mir sicher, wenn dieses Brot das einlösen könnte, was hier versprochen wird, dann würde die Menschen in den Bäckereien Schlange stehen, um von diesem Brot zu bekommen. In jeder Eucharistiefeier, wird uns nicht nur eine Sehnsucht nach diesem himmlischen Brot vorgegaukelt, sondern wir empfangen in der Kommunion, Christus der das ewige Leben in sich trägt und so unsere Sehnsucht erfüllen und stillen kann. Sie werden bei der heiligen Kommunion deshalb kein gewöhnliches Brot essen, sondern sie werden den Leib Christi empfangen. Darum bewahren wir die Eucharistie im Tabernakel auf. Wie groß ist diese Sehnsucht Gottes bei uns zu sein, ihn empfangen zu können, die Sehnsucht in meinem Herzen zu wohnen? Und wie groß ist meine Sehnsucht nach ihm? Glauben wir noch daran, an die Realpräsenz, die wirkliche Gegenwart Christi in der Kommunion?

Die Heiligen sind uns Zeugen dafür, dass eine gelebte Beziehung zu Jesus Christus nicht nur vertröstet, sondern auf Dauer wirklich glücklich macht. Indem sie versuchten möglichst oft in der Kommunion Christus zu begegnen stillte er ihre Sehnsucht in ihrem Herzen und machte sie auf Dauer glücklich. Erneuern wir unseren Glauben an ihn in unseren Herzen! Erneuern wir unseren Glauben im Bekenntnis an ihn! Erneuern wir unseren Glauben zu ihm, der die unbeschreibliche Liebe ist. Und empfangen wir ihn in der Kommunion, als die Speise, die jetzt und für das ewige Leben bleiben wird und so meine Sehnsucht stillt. (pm)


Letzte Änderung: 27.07.2012 um 16:13

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