Lesejahr A 2013/14
Advent - Gaudi pur? (3. Adventssonntag - Lesejahr A) |
Geschrieben von (pm) am 31.12.2013 |
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4). Das ist die adventliche Botschaft dieser Tage vor Weihnachten, die am dritten Advent, die Freude zum Thema hat. Freude, das ist heute ein dehnbarer Begriff geworden. Freude, damit verbinden wir wohl alle etwas ganz Persönliches. Freude ist aber auch ein Wort, das in einem hohen Ansehen steht. Da ernten wir ein aufmunterndes Nicken oder Lächeln, wenn wir anderen sagen: „Du, das hat mir wirklich Freude gemacht!“
Doch was ist unsere Freude, wenn wir im Advent uns auf Weihnachten vorbereiten wollen?
Papst Franziskus hat sein aktuelles apostolisches Schreiben „Evanglii Gaudium“, die Freude am Evangelium genannt. Das Wort „Gaudi“ steckt darin, aber unter Freude ist wohl viel mehr gemeint, als bloße Gaudi! Und so schreibt der Papst: „Das Evangelium erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen.“ Uns wird also gesagt, wenn wir das Wort Gottes nicht nur hören oder lesen, sondern auf uns wirken lassen, dann werden wir von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung geheilt, weil Gott durch sein Wort uns dann Freude schenken darf.
Der Papst drückt das in seiner Redensart ganz simpel und jedem gut verständlich aus: „Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude.“ Und wirklich, wenn wir in der Bibel lesen, können wir auch im Alten Testament viele Worte der Freude finden.
Der Prophet Jesaja, von dem wir in diesen Wochen immer wieder hören, spricht in hohen Tönen von Jesus Christus, obwohl der ihm nie begegnet war, aber er tut dies aufgrund seines Glaubens an das Kommen Gottes in die Welt: „Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe.“ Die Menschen in seiner Umgebung ermutigt er: „Jauchzt und jubelt!“
Auch der Prophet Sacharja spricht voll Freude über das ersehnte Kommen des Messias, indem er sagt: „Juble laut … Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft.“ Aber das wohl ausdruckstärkste Zeugnis der Glaubensfreude finden wir beim Propheten Zefanja, der Gott und damit unbewusst unser Weihnachtsfest in den Mittelpunkt stellt: „Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt.“ Wie viel zärtliche Liebe zu Gott ist in diesen Worten zu spüren!
Für uns ist vieles von den schon selbstverständlich und manchmal auch abgetroschen geworden, weil die Geburt Jesu weit weg scheint. Aber der Advent will uns auch daran erinnern, dass Gott wiederkommen wird, dass wir ihm alle einmal früher oder später begegnen werden. Dass wir uns aber heute schon auf diese Begegnung vorbereiten sollen. Auch uns gilt diese frohmachende Botschaft des Engels Gabriel an Maria: „Freue dich.“ Maria ist ein gottliebender und vor allem im Glauben froher Mensch und so antwortete sie indem sie betet: „Mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“
Am Heiligen Abend werden wir im Evangelium die Botschaft des Engels an uns Menschen wieder hören: „Fürchtet euch nicht, ich verkünde euch eine große Freude.“ Und Papst Franziskus stellt an diesem Punkt die Frage an uns: „Warum wollen nicht auch wir in diesen Strom der Freude eintreten?“ „Die Versuchung“, so sagt er, „erscheint häufig in Form von Entschuldigungen und Beanstandungen, als müssten unzählige Bedingungen erfüllt sein, damit Freude möglich ist.
Denn es ist der technologischen Gesellschaft gelungen, die Vergnügungsangebote zu vervielfachen, doch es fällt ihr sehr schwer, Freude zu erzeugen.“ Machen wir uns auf die Suche nach ihm, denn „wer sucht, der findet“! Gottes Wort bleibt immer aktuell, weil er durch das Wort der Bibel jeden von uns anders ansprechen kann. Und vielleicht ist ihnen das auch schon einmal passiert, dass die einen Bibeltext schon zum wiederholten Mal gehört haben und ihn plötzlich ganz anders verstanden. Das Wort Gottes ist der Weg Gottes zu uns Menschen, auch heute, auch gerade jetzt! Ich bin angesprochen! Glaube kommt vom Hören und die Freude an ihm, wenn ich Gott in seinem Wort erkenne und er dann für mich nicht länger langweilig bleibt.
„Rüttle auch an unseren Herzen o Herr, damit deine Freude in uns Platz findet und wir nicht vergebens auf irgendetwas warten. So dass wir heute schon mit frohem Herzen sagen können: Gaudete – Ja, Herr ich freue mich auf dich.“ (pm)
Letzte Änderung: 01.01.2014 um 12:01
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