Lesejahr B 2011/12
"Christus - die Quelle allen Heiles" (5. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B) |
Geschrieben von (pm) am 02.02.2012 |
Das heutige Evangelium gewährt uns einen Einblick in den Alltag Jesu. Immer wieder hören wir von der heilenden Kraft, die von ihm ausgeht und dass er böse Geister vertrieben hat. Unerschöpflich scheint die Anzahl der Menschen, die bei ihm Heilung für Körper, Geist und Seele suchen. Er wird regelrecht bedrängt und vor der Haustür nimmt die Zahl der Bedürftigen nicht ab.
Der Evangelist Markus gibt uns damit einen Hinweis, wer Jesus ist: Nicht nur der Verkünder einer Heilsbotschaft, sondern die Quelle allen Heiles.
All das kostet ihn in als menschgewordener Sohn Gottes, allem in uns gleich, sehr viel Kraft. Und so zieht sich Jesus nach einem anstrengenden Tag in die Einsamkeit zurück, um im Gebet wieder aufzutanken. Die vielen Bedürftigen und auch seine Jünger suchen ihn, so viele sind es, die noch geheilt werden wollen. Aber all scheint Jesus zu betrüben, weiß er doch, dass die Heilung allein für den Glauben noch nicht ausreicht. So viele hat er geheilt, doch Gott sind sie nicht alle näher gekommen. Und so sagt er: „Lasst uns woandershin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.“
Der Tag Jesu beginnt mit dem Gebet, mit dem „allein sein“ mit Gott. Viele Menschen haben heute ein Problem, mit dem allein sein, sie fühlen sich einsam. Uns sicherlich, tut es immer gut einen Menschen an seiner Seite zu haben, aber wie oft wird dabei vergessen, dass wir auch Gott an unserer Seite haben, dass wir mit ihm im Gebet in Beziehung treten können. Diese Verbundenheit mit seinem Vater durch das Beten war Jesus sehr wichtig, dort fand er Ruhe und Kraft für die vielen Aufgaben, die ihn erwarteten. Auch wir sollten uns diese Zeit für Gott nehmen, jeden Tag, trotz aller Hektik? Mit jedem beten, mit jeder Bitte an ihn kommt Jesus auch in mein Leben, in meine Familie und somit auch in mein Haus kann man sagen. Wie oft habe ich das in Gesprächen schon gehört, dass Menschen die täglich beten mit gesagt haben, dass ihr Tag anders abgelaufen ist, dass sie sich getragen fühlten und beschützt, eine innere Kraft und Ruhe verspürten, die nicht von ihnen kam. Darum ist es so wichtig nicht zu beten, damit meine Wünsche von Gott erfüllt werden sollen, das wird nicht funktionieren. Beten heißt ihm mein Leben anvertrauen, heißt ihm meine Zukunft anzuvertrauen. Zu beten bedeutet, dass ich mich immer wieder daran erinnere, dass es einen Gott gibt, dass er da ist und auf mich wartet.
Haben wir so einen Ort der Ruhe und des Gebetes, früher sprach man vom Herrgottswinkel, heute steht da oft das Fernsehen. Und doch bin ich fest davon überzeugt, dass einem Menschen, der nicht betet oder beten gelernt hat, etwas fehlt. Vielleicht bringt das gerade die immer stärker werdende Suche nach fernöstlichen Mediationsübungen zum Ausdruck. Die Suche nach einem Halt, einem Ort an dem ich Kraft schöpfen kann und ruhe finde, eigentlich die Suche nach einer intensiven Begegnung mit Gott.
Wir Christen haben die Anleitung zum Gebet bekommen und wir haben die Kraftquellen Gottes, die uns in der Kirche geschenkt werden. Der Empfang der Kommunion in der Messe, wo sich Christus mit uns verbindet. Die Beichte, wo er uns, unser Leben und unsere Schattenseiten versöhnt, vergibt und wir aufgrund unserer Sünden Heilung erfahren. Die Krankensalbung, die viele Menschen wieder körperlich und seelisch aufgerichtet hat.
Und am heutigen Tag der Blasiussegen, durch den wir auf die Fürsprache des Heiligen Bischof Blasius Gottes Segen, Heilung und Kraft für unser Leben und gegen alles Böse in unserem Leben erbitten. In all diesen Sakramenten und Sakramentalien dürfen wir vor Jesus Christus hintreten, als die Quelle des Heiles. In dem festen Glauben, dass Gott auch heute noch für uns da ist und uns helfend und heilend zur Seite stehen will. Heilung können wir aber nur in dem Maß erbitten, wie wir auch bereit sind an ihn zu glauben und in dem Maß erhalten, wie wir Gebrauch machen von den Sakramenten und Sakramentalien der Kirche. (pm)
Letzte Änderung: 03.02.2012 um 20:21
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