Lesejahr C 2009/10

Das Gleichnis vom Feigenbaum (3. Fastensonntag - Lesejahr C)

Lesejahr C 2009/10 >>

Das heutige Evangelium ist sehr lebensnah, es beschreibt den Umgang eines Gärtners mit einem Feigenbäum, der nicht richtig angehen will. Feigenbäume findet man in Israel fast an jeder Ecke, sie werden gerne genommen, weil sie pflegeleicht sind und viel Ertrag geben. Im warmen Klima Israels trägt ein ausgewachsener Feigenbaum zwei- bis dreimal jährlich leckere, süße und saftige Feigen. Etwa 50 Jahre lang bringt dieser Baum seinem Besitzer Früchte, die sehr gesund sind und in getrocknetem Zustand gern ein willkommener Nahrungsvorrat. Der Baum selbst ist sehr anspruchslos und wächst im warmen Klima fast überall, ausgewachsen ist er Tagsüber ein guter Schattenspender. Kein Wunde also, dass ein Feigenbaum, der nicht richtig wachsen will und über drei Jahre keine Früchte bringt, einem anderen Platz machen soll. Dem Grundbesitzer geht jedes Jahr durch die entgangene Ernte viel Geld verloren.

Nun will uns dieses Gleichnis aber keine Unterweisung für Hobbygärtner sein. Jesus nimmt den anschaulichen Vergleich mit dem Feigenbaum, um auf unser christliches Lebensbeispiel hinzuweisen. In der Taufe sind wir sozusagen in den Ackerboden Gottes eingepflanzt worden. Wir wurden mit Gott verbunden, damit wir im Laufe unseres Lebens Früchte im Glauben bringen. Doch was wenn diese Verbindung mit Gott fruchtlos bleibt, verdorrt und vor allem nicht wächst. Denn der Baum, der keine Frucht bringt, das ist der Mensch, der zwar im Weinberg Gottes stehen darf und weiß, worauf es ankommt, aber dennoch einfach nicht tut, was von ihm erwartet wird.  Der vielleicht in der Welt aufblüht, aber nicht im Glauben. Deshalb sind wir mit diesem Gleichnis eingeladen, uns selbst immer wieder zu prüfen. Wie stehen wir aktuell im Weinberg Gottes, sind wir wie ein Baum der Frucht bringt und was sind unsere Früchte? Zum Glück gibt es für Gott keine hoffnungslosen Fälle und er ermöglicht jedem einen erneuten Anfang, eine neue Chance um Früchte zu bringen. Aber es bleibt immer an uns, dieses Angebot anzunehmen. In unseren Leben so zu leben, dass wir lebendige Wegweisen sind, die auf Jesus Christus und seine Kirche hinweisen, für andere im Glauben anziehend werden.

Gott hat auch mit uns sehr viel Geduld, damit wir im Glauben wachsen können und mit der Zeit die Früchte im Glauben bringen, die uns ihm und so dem Reich Gottes näher bringen. Die eigentliche Frage ist also, ob wir es auch wollen und uns mit ihm so neu verbinden!

Letzte Änderung: 02.01.2014 um 17:56


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