Lesejahr B 2011/12
Die Eucharistie - Lebensmittel für das ewige Leben (20. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B) |
Geschrieben von (pm) am 17.08.2012 |
Bekanntlich geht Liebe durch den Magen. Besonders wenn uns ein herrlich duftendes Essen erwartet und wir auch sehen, dass der Tisch mit viel Liebe gedeckt wurde. So kann eine entsprechend hergestellte Atmosphäre auch unser Herz berühren.
Doch was geschieht eigentlich beim Essen? Wir nehmen Nahrung zu uns und diese geht uns dann sozusagen in Fleisch und Blut über. Dieser Vorgang ereignet sich bei jedem Essen, denn nur so können wir am Leben bleiben. Vielleicht können sie so auch ein wenig besser verstehen, wenn uns Jesus im heutigen Evangelium sagt: "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“
Gott gibt uns eine Speise, die uns mit ihm vereint, weil wir nur bei ihm das ewige Leben finden. Und so sagt er weiter: Wenn du diese Speise isst, dann hast du das ewige Leben in dir und ich werde dich auferwecken am letzten Tag. Die Eucharistie oder besser gesagt der Leib Christi, bleibt kein gesegnetes Brotstück, es wird in jeder Messe verwandelt in eine Speise, die wir brauchen, um das ewige Leben in uns zu haben, um Anteil an Gott zu haben. Und darum ist es eben nicht egal, ob ich am Sonntag in die Messe gehe oder nicht, denn diese Medizin, dieses lebendige Brot, wird mir eben hier immer wieder neu gereicht.
Es gibt in jedem Leben so etwas wie einen unersättlichen Hunger. Manche haben diesen im Sport, andere im Konsum, wieder andere beim Achten auf ihre Gesundheit, usw. Immer wieder strecken Menschen sich nach etwas Neuem, wollen gesättigt werden eben mit Sport, Besitz oder bleibender Gesundheit. Und doch kann nichts diesen Hunger ein Leben lang stillen, wir werden irgendwann unsportlich, müssen unseren Besitz hier lassen und bleiben auch nicht immer gesund. Gott aber bietet uns neben unserer Sportlichkeit, dem Genuss des Lebens und dem Achten auf die eigene Gesundheit, eine Nahrung, die uns über dieses Leben hinaus satt machen will.
Seine Kraft will er uns geben als geistige Speise, die wir brauchen, um die Sehnsucht nach ihm in unserem Herzen wach zu halten. Eine Seelenspeise, Nahrung für den Geist, bei der es nicht darauf ankommt, wie viele Vitamine sie hat oder ob sie gewürzt ist und gut schmeckt. Durch diese Nahrung wird unsere Gottesbeziehung genährt, am Leben erhalten und aufgebaut, ein ganzes Leben lang für die, welche Sonntag für Sonntag in die Kirche kommen, um hier das Brot des Lebens zu empfangen. Mit dieser Speise stärkt uns der Herr, gibt er uns Kraft für den Alltag, bleibt er bei uns und in uns. Schon im Abendmahlsaal sagt er zu den Jüngern: „Nehmt und esset davon.“ In dem Wissen, dass diese Speise uns unserem erhofften Ziel näher bringt: Dem ewigen Leben.
Menschen kaufen mitunter Dinge, die sie nicht brauchen, mit Geld, das sie nicht haben, um anderen Menschen zu imponieren, die sie nicht mögen. Wir haben täglich die Auswahl zwischen Dinkelbrot, Roggenbrot, Knäckebrot, Sesambrot, Vollkornbrot, Weißbrot, Holzofenbrot, Fladenbrot und anderen Sorten, aber satt werden wir auf Dauer nie. Wir haben das Bedürfnis nach Sinn und Glück, nach Zufriedenheit und Freiheit, nach Erfüllung und Geborgenheit und so vielem mehr. Doch wer von uns kann sagen, dass bei ihm alle diese Bedürfnisse dauerhaft gestillt sind? Sind wir schon am Gipfel unseres Menschseins mit dem optimalsten Waschmittel, dem leckeren Joghurt, der modernsten Kleidung oder dem richtigen Auto?
Bei Gott sind wir am Gipfel unseres Menschseins angekommen, aber der Weg dorthin braucht Nahrung: Brauch Speise, die von Gott kommt und zu ihm führt. Braucht das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist, denn: „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ (pm)
Letzte Änderung: 18.08.2012 um 22:14
Zurück