Lesejahr C 2009/10
Die Verklärung Jesu (2. Fastensonntag - Lesejahr C) |
„Unsere Heimat ist der Himmel“ so schreibt der Apostel Paulus in der Lesung an die Gemeinde in Philippi, die im heutigen Mazedonien lag. Er trauert in seinem Brief um einige der Gemeindemitglieder, die sich von Gott und seinen Geboten abgewandt haben. Paulus spricht deutlich vom Himmel als unserer endgültigen Heimat und er weiß wovon er spricht, denn als Jude war er am Tod vieler Christen mit beteiligt. Erst als Gott selbst ihm die Augen für seine Untaten öffnet, ändert er sein Leben, wird selbst Christ und später Völkerapostel. Nun sitzt er im Gefängnis und ist auf die Hilfe seiner Schwestern und Brüder angewiesen. Seine liebevolle Zuneigung zu der jungen Gemeinde in Philippi kommt daher, weil er sie selbst vor einigen Jahren auf einer seiner Missionsreisen gegründet hat. Trotz seiner schwierigen Situation im Gefängnis, ist Paulus in erster Linie um das seelische Wohl der Mitchristen in der Ferne besorgt. Er möchte sie ermutigen, im Glauben zu leben und warnt vor einer Lebenshaltung, die Gott immer mehr aus den Augen verliert, weil die sich nur noch jetzt und heute zuwendet. Ja, Paulus warnt vor der großen Gefahr der Gottvergessenheit. Einer Lebensphilosophie, die das Sattsein und den Wohlstand, die Karriere und das eigene Ich als seinen eigentlichen Gott anbetet.
Welche Hoffnung auf Gott haben wir als Christen, wenn wir nicht an die Auferstehung seines Sohnes und damit an unsere eigene Auferstehung glauben? Tod und Leid, Elend und Schmerz haben in dieser Welt eben nicht das letzte Wort. Ist es nicht diese Lebenshaltung, die uns durch alle Höhen und Tiefen des Lebens tragen wird? Die uns ermutigt, dass wir nicht alles erreichen müssen, etwas auch verpassen können, nicht nur auf uns selber bauen und vertrauen brauchen. Vielleicht könnte gerade die Fastenzeit für uns ein Ansporn sein, Gott in diesem Lichte näher zu kommen. So wie Petrus, Johannes und Jakobus auf dem Berg der Verklärung, auf dem sich Jesus für einen Augenblick in diesen ewigen Licht zeigt. Wo die Jünger durch ihn, einen kurzen Blick in die Ewigkeit, in den Himmel werfen können. Wo sie die längst verstorbenen Propheten Mose und Elija sehen dürfen, die bereits im Himmel sind.
Auch wir sind eingeladen, Gott näher zu kommen. Im Gebet, in der Feier der Eucharistie, im Betrachten des Kreuzweges, im Beten des Rosenkranzes, im Sakrament der Versöhnung, im Lesen in der Bibel oder im Dienst an den hilfsbedürftigen Menschen um uns. Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod hat die gläubigen Christen aller Generationen getragen. Indem sie nicht alles auf dieses Leben gesetzt haben, sondern ihr Blick weiter ging. Ich denke, so können wir auch lernen zu verstehen, dass all das was in dieser Welt geschieht und unvollkommen ist, seine endgültige Heilung und Vollendung im Himmel finden wird. Ungerechtigkeiten, Hass und Mord, Eifersucht und Intrigen, Kriege und Gewalt, Naturkatastrophen und Unglücke, um nur einige zu nennen. Sie alle wird es geben, solange Menschen auf diesem Planeten leben und wir sollen daran mitarbeiten und helfen, dass sie gelindert werden, keine Frage. Aber dabei nie vergessen: „Unsere Heimat ist der Himmel.“ Das ist unsere Hoffnung als Christen, dass Gott und mehr geschenkt: Nämlich dieses Leben und die ganze Ewigkeit bei ihm. (pm)
Letzte Änderung: 02.01.2014 um 17:55
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