Lesejahr A 2013/14
"Ein neue Pfingsten - Komm Heiliger Geist" (Pfingstsonntag 2014) |
Geschrieben von (pm) am 03.06.2014 |
Als ich in den letzten Tagen den Jahresbericht über die Anzahl der Getauften und Geweihten in der katholischen Kirche las, wurde ich innerlich froh, weil ich spüre, dass der Heilige Geist auch heute noch gesamtkirchlich gesehen, sichtbar und spürbar am Werk ist. Dort war zu lesen, dass die Anzahl der Getauften, wie auch der Geweihten, wieder einmal in den letzten Jahren angestiegen ist.
In Afrika ist die Anzahl der Priester in den letzten beiden Jahren um 24 Prozent, in Asien um 20 Prozent angestiegen. Auch ist weltweit gesehen, die Zahl der Ständigen Diakone stark angestiegen, nämlich um 26 Prozent. Weltweit wirken heute in der katholischen Kirche rund 414.000 Priester und Ordensleute, ebenso rund 42.000 ständige Diakone. Dazu kommen die vielen hundert Millionen von getauften und praktizierenden Christen, welche den größten Teil unserer Kirche ausmachen.
Wenn man solche Zahlen liest und sich dann bei uns umschaut, kann man ins Grübeln kommen. Aber es sollte uns eine Hoffnung sein, dass wir nicht alleine gelassen sind im Glauben und es vielleicht auch bald schon eine Zeit geben wird, in der Gläubige aus anderen Teilen dieser Welt uns helfen werden, bei uns den Glauben neu zu beleben. Papst Franziskus wird nicht müde, diese neuen Wege der Glaubensverkündigung, auch uns ans Herz zu legen. Er spricht von einer: „Evangelisierung … die mehr Eifer, Freude, Großzügigkeit, Kühnheit aufweist, die ganz von Liebe erfüllt ist und von einem Leben, das ansteckend wirkt!“ Solch eine Evangelisierung meint er, würde viele Menschen auch in Deutschland zum Nachdenken bringen und neu zu einem Glaubensleben einladen. Sie würde sicherlich auch auf Widerstand treffen, aber auch auf die Erfahrung, dass es Christen gibt, die andere Menschen für die Kirche begeistern wollen, weil in ihren Herzen das Feuer des Heiligen Geistes brennt.
Ein erster Schritt, so Papst Franziskus, ist die Anrufung des Heiligen Geistes. Er selbst betet um den Heiligen Geist: „Ich bitte ihn, zu kommen und die Kirche zu erneuern, aufzurütteln, anzutreiben, dass sie kühn aus sich herausgeht, um allen Völkern das Evangelium zu verkünden. Rufen wir ihn auch heute an, fest verankert im Gebet, ohne das alles Tun ins Leere zu laufen droht und die Verkündigung letztlich keine Seele hat.“
Ein solches Zeichen hat der Papst ja vor einigen Tagen gesetzt, als er bei seinem Aufenthalt in Israel, den Staatspräsidenten Schimon Peres und den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas zu einem Friedensgebet in den Vatikan einlud. „Ich biete mein Haus im Vatikan für dieses Gebetstreffen an!“ Beide sind der Einladung gefolgt und morgen wird im Vatikan für den Frieden zwischen den Völkern Israels und Palästinas gebetet werden. Vielleicht würde eine ähnliche Gebetseinladung dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten auch gut tun, dann müssten wir vielleicht nicht in den nächsten Jahren wieder die Waffen und das Militär in Europa aufrüsten. Papst Franziskus vertritt eine Vision: „Frieden zu schaffen ist schwierig, aber ohne Frieden zu leben ist eine Qual.“ Er selber stellt das Zeugnis, den Mut zum persönlichen Bekenntnis und zum glaubwürdigen Leben in den Mittelpunkt. Er will keine abgesicherte, sondern eine einsatzbereite Kirche, in der uns alle der Heilige Geist die Frage stellen darf: „Und was bist Du bereit, für deinen Glauben zu wagen?“
Wie gut, dass wir Gott und Kirche nicht machen müssen, denn sein Geist ist bereits in jedem menschlichen Herzen, oft tief verborgen, anwesend. Diesen Geist neu zu wecken, zu entzünden, das ist die große Herausforderung unserer Zeit! Als Abgrenzung von den vielen esoterischen und auch materialistischen Götzen unserer Zeit, die den Glauben im Keim ersticken. Gott hat seinen göttlichen Samen in jedes Menschenherz gelegt und in der Taufe erhält dieser Same Wasser, um zu reifen. Werden wir zur Sonne, damit er neu erblühen kann, in so vielen Herzen, die eigentlich Gott suchen und es noch nicht einmal wissen. (pm)
Letzte Änderung: 04.06.2014 um 15:23
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