Lesejahr A 2013/14
"Ja" (Fest der Heiligen Familie - Lesejahr A) |
Geschrieben von (pm) am 31.12.2013 |
Es gibt ein ganz kurzes Wort, das nur aus zwei Buchstaben besteht und eine große Bedeutung hat: Das Wort „Ja“. Wenn zwei Menschen sich lieben, dann sagen sie zueinander „Ja“, geben sich das „Ja“ Wort und womöglich heiraten sie auch, damit dieses „Ja“ Wort ihr ganzes Leben verändern darf.
Hier hat unser Verständnis von Familie seinen Ursprung, als Keimzelle des Lebens, als gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunftssicherung, als Weitergabe des Lebens. Und wo die Familie sich verändert, da beginnt auch die Gesellschaft sich langsam zu verändern, das bemerken wir in Deutschland sehr deutlich, nicht nur am Rückgang der Geburtenzahlen, sondern auch in der Wirtschaft und bei unserem über Generationen hart erarbeiten Wohlstand.
Heute am Fest der Heiligen Familie, ist es gar nicht mehr so leicht über Familie zu sprechen, so unterschiedlich sind die Vorstellungen, Ideale und Lebensweisen bei uns geworden. Und doch zeigt eine aktuelle Jugendstudie, dass gerade jungen Menschen Werte wie Familie, Zusammenhalt und Heimat wieder wichtiger werden.
Wenn schon das „Ja“ unter Menschen solche Gewalt hat, wie muss es dann sein, wenn Gott „Ja“ sagt zu uns Menschen. Sein „Ja“ ist aber nicht nur ein Wort, sondern ein Ereignis, er ist in Betlehem Mensch geworden, das feiern wir in diesen Tagen. Sein „Ja“ ist die eine Hälfte einer beginnenden Freundschaft zwischen Gott und mir und mein „Ja“, macht die Verbindung komplett. Wenn ich sein sein „Ja““ annehme und im Glauben fruchtbar werde lassen, dann beginnt eine Freundschaft.
Zwei Menschen, die sich lieben, vertrauen einander, glauben aneinander und sagen „Ja“ zueinander. Wo ich „Ja“ zu Gott sage, glaube ich an ihn. Maria, Josef und das Jesuskind sind zum Vorbild der christlichen Familie geworden. Nicht weil bei ihnen alles perfekt war, sondern weil sie uns das Wesentliche widerspiegeln und das ist das füreinander einstehen und das sich gegenseitige stützen im Vertrauen auf Gott.
Von einem unbekannten Verfasser stammt folgenden Gedicht, nachempfunden dem hohen Lied der Liebe von Paulus:
„Wenn ich mein Haus perfekt geschmückt hätte, hätte aber keine Liebe für meine Familie, bliebe nichts als Dekoration.
Wenn ich das köstlichste Gericht zubereitet hätte und zum Essen den wunderschön gedeckten Tisch, hätte aber keine Liebe für meine Familie, bliebe nichts als Essen und Trinken.
Wenn ich in der Suppenküche mithelfen würde, im Seniorenheim engagiert wäre, viel Spenden würde, hätte aber keine Liebe für die Menschen, nützte es mir nichts.
Und wenn ich an Weihnachten alles perfekt organisiert hätte, hätte aber nicht den Glauben an Jesus Christus in meinem Herzen, hätte ich nicht begriffen worum es geht.
Die Liebe unterbricht die Arbeit, um das Kind zu umarmen.
Sie ist freundlich, auch wenn es stressig wird.
Sie gibt nicht nur denen, die mir etwas zurückgeben und will auch jenen begegnen, die mir nicht so wohlgesonnen sind.
Die Liebe beneidet nicht den anderen, sie gönnt ihm seinen Erfolg, seinen Reichtum, sein Lebensglück.
Videospiele werden irgendwann langweilig, Perlenketten verschwinden in Schatullen und Golfschläger setzen Rost an.
Aber die Liebe bleibt, denn sie ist das gelebte `Ja` zu einem Menschen.
Und vor allem die Antwort auf Gottes unendlicher Liebe zu mir.“ (pm)
Letzte Änderung: 01.01.2014 um 12:18
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