Lesejahr B 2011/12
Leben wir vom Glauben oder vom Zweifel im Glauben? (3. Ostersonntag - Lesejahr B) |
Geschrieben von (pm) am 19.04.2012 |
"Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?“
Das fragt Christus seine Jünger, das fragt er auch uns? Ich habe manchmal den Eindruck, dass der katholische Glaube heutzutage im Volk mehr Zweifel als Glaube ist. Eine Erfahrung, die Jesus schon bei den Wenigen erkennen muss, die ihm nachgefolgt sind. Drei Jahre war er mit ihnen unterwegs, drei Jahre hatte er sie gelehrt, ja sie immer bei sich gehabt und sie zweifeln. Fragen sich, wie es nach seinem Tod weitergehen soll! Nun sind sie plötzlich auf sich alleine gestellt und gelten im jüdischen Volk als Abtrünnige. Als Gotteslästerer, die einer neuen Lehre anhängen.
So schreibt der Evangelist Johannes: „Die Jünger hatten die Türen aus Furcht vor den Juden verschlossen.“ Die Türen verschlossen? Ja natürlich, sie hatten Angst. Die Aussagen der Frauen, die bereits am leeren Grab waren, halten sie für Geschwätz. Den beiden Jüngern, die gerade erst von Emmaus zurückgekommen sind, wollten sie auch nicht glauben. Ja, vielleicht ist sein Leichnam gestohlen worden, aber auferstanden? Wer glaubt uns denn das?
Ist das in unserer Zeit nicht ähnlich? Da gibt es den lieben Jesus und die Bibel als Märchenbuch und die Kirche als Machtinstrument um die Menschen dumm zu halten. Ja, tiefenpsychologisch gedeutet ergebe die Erzählung erst einen Sinn, sei nur ein Symbol für ... usw. Ich kann Jugendliche an diesem Punkt gut verstehen, mit so einem Quatsch würde ich auch nichts zu tun haben wollen. Der Mensch sucht nämlich nach dem Wahren und Bedeutsamen für sein Leben und keiner Lebenslüge.
In der heiligen Schrift gibt es keine Anhaltspunkte darüber, wie die Auferstehung geschah! Aber dass sie geschah! Die Jünger waren sich über eines ganz sicher, dass sie nicht mit einem Gespenst gegessen haben. Sie wurde zu Zeugen, zu Zeugen für uns, damit es uns leichter fällt zu glauben. Das ist die Hoffnung von Ostern, die unseren ganzen Glauben prägt und unserem Leben hier auf der Erde einen tieferen Sinn gibt.
Wir leben nicht, um einmal zu sterben und das war es dann, oder wieder neu auf die Welt zu kommen. Wir leben, um bald schon, nach unserem Tod, dorthin zu gelangen, wohin Gott uns schon von Ewigkeit her berufen hat. In sein Reich! Und so ist auch die eingangs gestellte Frage Jesu an seine Jünger und an uns zu verstehen: „Warum lasst ihr in unseren Herzen noch solche Zweifel aufkommen?“ Glaubt an Gott und glaubt an mich. (pm)
Letzte Änderung: 20.04.2012 um 12:27
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