Lesejahr B 2011/12

Meine schönste Erfindung, sagt Gott, ist die Mutter (6. Ostersonntag - Muttertag - Lesejahr B)

Geschrieben von (pm) am 11.05.2012
Lesejahr B 2011/12 >>

Wer eine gute Mutter gehabt hat oder noch hat, wird die Predigt heute am Muttertag sicherlich besser nachvollziehen können.

Wer viel Mutterliebe bekommen hat, weiß zu schätzen, welch kostbarer Wert ihm damit für das ganze Leben geschenkt worden ist. Wenn man schon als Kind spüren und erfahren darf, dass man geliebt ist, trotz der Schmerzen, die vielleicht mit einer Schwangerschaft und Geburt verbunden sind, den Sorgen mit und um ein Kind. Wenn man ernährt wird und die Wärme erhält, die das Urvertrauen im Menschen stärkt, das für uns alle im späteren Leben, im Miteinander so wichtig ist. Wenn man Aufmunterung und Hilfe erhält bei einer Krankheit, wenn man weint oder traurig ist. Die Taufe als erste Entscheidung, dem Kind die Gnade Gottes zukommen zu lassen, es mit allem Segen des Himmels auszurüsten für sein zukünftiges Leben. Das Lernen des Betens am Mittagstisch oder Abends am Bett, das Hände falten und das Knien in der Kirche, als Vorbild im Glauben und in der gelebten Liebe zu Gott. Das Kreuzzeichen auf der Stirn mit Weihwasser, vor dem Gang in die Schule, als Bitte um Gottes Schutz und Beistand. Das Mitbeten vor schweren Aufgaben, Klassenarbeiten oder Herausforderungen des Lebens. Die Mahlzeiten am Tisch, das waschen und bügeln der Kleider, und so vieles mehr, was heute oft als selbstverständlich empfunden wird und scheinbar von staatlicher Seite keiner großen Unterstützung wert ist. Die guten Gedanken, das gute Worte, das zuhören können und Verständnis haben.

Vielleicht fällt Ihnen ähnliches ein, wenn Sie an Ihre Mutter denken, ich wünsche es Ihnen?  

Dinge, für die wir ihr heute am Muttertag danke sagen können. Unserer Mutter, wenn sie noch lebt und der Gottesmutter Maria, weil sie uns das göttliche Kind geschenkt hat. Auf einer Postkarte habe ich vor kurzem gelesen: "Meine schönste Erfindung sagt Gott ist die Mutter." In der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind spiegelt sich die Liebe Gottes zu uns Menschen wieder. Mit den Augen einer liebenden Mutter, sieht auch uns der liebende Gott an. Mütter haben uns geboren, uns von früh auf versorgt, groß gezogen, oft um uns geweint und vieles mehr. Gott selbst hat eines seiner Gebote, nämlich das Fünfte, dementsprechend auf unsere Mütter und natürlich unsere Väter hin geschrieben: „Du sollst Vater und Mutter ehren.“ Ehren bedeutet, mit ihnen bis in hohe Alter respektvoll umgehen.

Der Monat Mai lädt uns ein auf die Mutter Jesu und damit die Mutter Gottes zu schauen, auf Maria, die auch Mutter der Kirche ist und damit unsere himmlische Mutter. Meine priesterliche Berufung habe ich ihr anvertraut. In meinem Primizspruch, anlässlich meiner Priesterweihe, kommt dies zum Ausdruck: „Mutter, siehe dein Sohn“, ein Zitat Jesu aus dem Johannesevangelium. Jesus selbst hat sie uns unter dem Kreuz als Mutter gegeben, hat die Marienverehrung gewollt und gefördert. Denn er hat Maria als seine gute Mutter erlebt und unzählige Christen ebenso ihren Beistand im Leben, wenn sie zu ihr Zuflucht gesucht haben. Der Muttertag und der Monat Mai geben Anlass genug Maria zu ehren, in Maiandachten, Prozessionen und Wallfahrten. Denn wenn wir zur Mutter Gottes kommen, bleiben wir nicht bei ihr stehen, sie führt uns immer zur Mitte hin: Zu Christus, unserem Herrn. (pm)


Letzte Änderung: 12.05.2012 um 07:35

Zurück