Lesejahr B 2011/12

"Mir geschehe nach DEINEM Wort" (4. Adventssonntag - Lesejahr B)

Geschrieben von (pm) am 16.12.2011
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Botschaften aller Art erreichen uns tagtäglich und wir sind es gewohnt ihnen unsere Aufmerksamkeit zu schenken. „Eurokrise, Rettungsschirm, Amoklauf, Bankenpleite, Afghanistankrieg, Politikeraffaire, Kirchenkrise, Missbrauchsfälle, Fokuschima, Sturz eines Diktators.“ Das sind wohl die bekanntesten Botschaften, die uns in diesem Jahr erreichten und zum Teil auch heftig schockierten. Die mediale Welt macht es uns möglich, überall hinzuschauen, Informationen aus allen Teilen des Erdballs zu erhalten. Das hat den Vorteil, dass wir vieles aufdecken können, aber es hat auch den Nachteil, dass sich Presseorgane auf negative Botschaften spezialisiert haben, die uns abzustumpfen drohen und auch nach unten ziehen können.

In diesen letzten Tagen des Advents schauen wir im Glauben auf eine Frau, der wir durch ihre Aufmerksamkeit und ihre Wachsamkeit verdanken, dass eine viel wichtigere Botschaft nicht heillos an uns vorüber ging. Maria heißt diese starke Frau, die uns ein Vorbild im Glauben geworden ist und uns ermöglichte, dass wir auch in diesem Jahr Weihnachten feiern können. Auch Maria erhält eine Botschaft, aber eine himmlische Botschaft, die ihr ein Bote Gottes bringt. Der Evangelist Lukas schreibt dazu: „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft.“

Es ist eine frohe Botschaft, keine, die uns Angst machen will, eine Botschaft, die uns helfen will, Gott besser und unser Leben zu verstehen. Und hätte sich Maria dieser unglaublichen Botschaft Gottes nicht zur Verfügung gestellt, hätte sie nicht ihr Ja zu diesem Eingreifen Gottes in seine Schöpfung gesagt, hätte die den Sohn Gottes nicht zur Welt gebracht, wären wir auch nicht erlöst worden. Es gehört sicherlich schon eine Portion Mut dazu, ohne Rückhalt, ohne Wissen für die Zukunft, ganz aus dem Glauben und dem Vertrauen heraus zu sagen: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Hier hat auch das „Gegrüßet seist du Maria“,  als beliebteste Gebet nach dem Vater Unser, seine Bedeutung her. Aus Dankbarkeit über das Ja Mariens zum Heilsplan Gottes wird es gebetet.

Es zeigt uns übrigens, wie ein menschliches Leben verläuft, in dem Gott mit einbezogen wird, in dem er anerkannt und geliebt wird, in dem er gesucht wird und nicht die heute weit verbreitete Meinung vorherrscht: „Meinen Herrgott mache ich mir selber“. Es geht um die Ehre Gottes und nicht darum nur meine eigenen „religiösen Bedürfnisse" zu befrieden, also bei mir selbst stehen zu bleiben und so auch auf mich zurückgeworfen zu leben. So, als sei Gott der gute Onkel da oben, der immer tun muss, was ich gerade mir von ihm wünsche oder mir gestohlen bleiben kann. Die Bibel drückt es nämlich anders aus: „Suchet zuerst das Reich Gottes, und alles andere wird euch dazu gegeben werden!" Und genau das ist die Erfahrung Mariens, die durch ihr Ja hineingenommen wurde in den Heilsplan Gottes.

In den letzten Monaten hat man versucht auf die Krise im deutschsprachigen Raum mit Unterschriftenaktionen zu reagieren. Man meinte, alle diese Probleme demokratisch lösen zu können, aber was Gottes Willen für uns ist, ich auch hier nicht erkennen können. Und so stellt sich für mich eine viel wesentlichere Frage: „Wer ist Gott für uns und können wir noch anerkennen, dass sein Wort bindend ist?“ Im Vaterunser beten wir: „Dein Name werde geheiligt, Dein Wille geschehe!“ Aber sind wir in einer Umwelt, die sich fast perfekt ohne Gott eingerichtet hat, nicht gerade als Christen in der Gefahr uns dieser Umwelt anzupassen und nicht seinem Wort?

Maria steht für alle jene, die im Glauben fest stehen, wie es Papst Benedikt XVI. ausgedrückt hat, weil sie ein „hörendes Herz“ haben. Sie hat nicht alle Probleme ihrer Zeit lösen können, aber sie hat etwas viel wichtigeres getan: „Ihr Ja im Leben zum Plan Gottes gesprochen, damit sein Heilswirken beginnen und Jesus Christus Menschen werden durfte.“ Und sie hat uns damit gezeigt, dass das Heil in seiner Kirche nicht von Mehrheitsentscheiden anhängt, sondern von ihm, denn er allein ist Schöpfer und auch Herr seiner Kirche. (pm)


Letzte Änderung: 17.12.2011 um 12:16

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