Lesejahr C 2012/13

"Mit den Augen des Glaubens zu sehen" (3. Ostersonntag - Lesejahr C)

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Liebe Mitchristen, es macht schon einen Unterschied, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube oder nicht!

Das Evangelium zeigt uns diesen Unterschied gerade bei einigen der Jünger, die immer noch nicht so recht an die Auferstehung Jesu Christi glauben wollen. Zu sehr nimmt sie der Alltag, das Übliche, das Gewöhnliche in Anspruch und so macht gerade Petrus, dem wir das vielleicht am wenigsten zugetraut hätten, das weiter, was er am besten kann: Er geht fischen. Dabei war es Jesus, der ihn drei Jahre zuvor von seinem Handwerksalltag, von seinen Netzen weggerufen hatte, und ihm sagte: „Folge mir nach, von nun an wirst du Menschenfischer.“ Mit dem Karfreitag scheint sich aber bei Petrus wieder eine so große Unsicherheit eingestellt zu haben, so dass der alte Mensch in ihm die Oberhand gewinnt.

„Man weiß ja nie, was an der Auferstehung dran ist, also mache ich so weiter wie bisher.“

Aber in dieser Nacht wird er nichts fangen, für einen erfahrenen Fischer eine große Enttäuschung. Nüchtern kehrt Petrus am nächsten Morgen ohne Lohn ans Ufer zurück und begegnet dort dem auferstanden Herrn, ohne ihn zu erkennen. Seine Augen sind noch verschlossen für den Glauben an das Wunder der Auferstehung von Ostern. Jesus fragt die Fischer, ob sie etwas zu Essen haben, womit er den Humor Gottes zum Ausdruck bringt, denn er weiß um all das und auch darum, dass wir ohne ihn keinen Erfolg haben werden. Und so stellt er die Erfahrungen der Fischer auf den Kopf und bittet sie am helligsten Tag noch einmal die Netze auszuwerfen, obwohl jeder weiß, dass nur in der Nacht die Fische an der Oberfläche schwimmen und so für die kleinen Netze zu erreichen sind.

Und hier folgt etwas, was wir uns immer merken müssen für unseren Glauben: Die Fischer hören auf Jesus und tun, was er ihnen sagt, auch wenn Gott hier ihren und vielleicht auch unseren Glauben ganz schön auf die Probe stellt!

Im Glauben an Gott und seinem Wirken in meinem Leben, können die leeren Netze gefüllt werden, so voll, dass die Fischer Mühe haben sie wieder einzuholen. Wer einmal auf Jesus Christus getauft worden ist, der kann nur mit ihm zusammen die Ernte seines Lebens fruchtbar werden lassen. Ohne ihn wird er am Ende seines Lebens mit leeren Netzen dastehen. Aber Jesus tadelt die Jünger nicht wegen ihres Unglaubens, sondern er sagt ihnen durch dieses Wunder, wie schon dem Thomas: Gehe nicht den Weg des Unglaubens weiter, sondern den Weg des Glaubens an mich.

Denn wer Gott liebt, der hält auch an ihm fest, in guten und in schweren Zeiten. Der ist bereit, Menschen für Gott zu gewinnen, dem ist das nicht egal! Vielleicht verstehen wir so die Anfrage Jesu an Petrus besser: „Liebst du mich mehr, als diese?“ Der Liebende erkennt zuerst Gott, nicht der Wissende, denn es ist das erste Gebot, das Gott uns gegeben hat, ihn zuerst einmal lieben zu lernen.  Petrus hat diese Liebe zu Gott in seinem Herzen, wenn er ganz ehrlich sagt: „Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe.“ Ja, Gott weiß, ob ich ihn liebe oder nicht, an ihn glaube oder nicht, im Vertraue oder nicht. Und dort, wo ich Gott liebe, so gut ich eben kann, weil ich ihn lieben will, da darf er beginnen die Netze meines Lebens zu füllen und mein Tun für das ewige Leben fruchtbar werden zu lassen.

Liebe Mitchristen, für den, der Gott liebt oder lieben lernen will, macht es wohl einen Unterschied, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube oder nicht! Denn dann kann aus dieser begonnen Freundschaft mehr werden, als nur ein Vermuten, für möglich halten oder nicht genau wissen. Dann kann mir Gott schon in diesem Leben die Gewissheit schenken, dass seine Auferstehung erst der Anfang war und ich einmal an ihr teilnehmen werde, wenn er mich zu sich rufen wird, um die Netze meines Lebens zu leeren. (pm)

Letzte Änderung: 27.04.2013 um 08:46


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