Lesejahr A 2013/14

"Salz der Erde und Licht der Welt" (5. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)

Geschrieben von (pm) am 07.02.2014
Lesejahr A 2013/14 >>

Salz und Licht sind uns bekannt, sind wichtig, selbstverständlich, vielleicht manchmal in unserem Alltag allzu selbstverständlich. In der Zeit Jesu, in der Zeit der ersten Jünger, von der das Evangelium spricht, wurde das Salz in mühsamer Weise vom Toten Meer in Blöcken nach Magdala gebracht, weil man dort Dörrfisch herstellte. Unter diesen Salzblöcken mischten sich auch solche, die aussahen wie Salz, aber keines waren. Diese warf man dann auf die Straße und die Leute zertraten sie, damit die Straße wieder befahrbar war. Jesus nimmt ein ganz alltägliches Bild, das den Menschen seiner Zeit vertraut und den Jüngern einleuchtend ist. Salz kann zwar seinen Geschmack nicht verlieren, aber der Geschmack des Salzes seine Bedeutung und seine Funktion.

Ebenso wertvoll und kostbar wie Salz ist für Jesus Christus, der Glaube an Gott. Wie Salz als Lebensmittel, können wir den Glauben wegwerfen und geistig zertreten. Auch das Licht einer Kerze hat in unserem Glauben eine hohe symbolische Bedeutung. Nicht umsonst brennen in unseren Kirchen so viele Kerzen mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Die Osterkerze, als Zeichen für die Auferstehung Jesu und das ewige Leben bei Gott, das ewige Licht um die bleibende Gegenwart Gottes in der Eucharistie im Tabernakel anzuzeigen, die Kerzen auf den Altären, für die Feier der Messe, die Kerzen vor dem Bild oder der Statue der Gottesmutter und den Heiligen zur Verehrung und in den viele Anliegen mit denen Menschen hier her kommen.

Eine Kerze kann aber nur dann brennen, wenn der Wachs verbrennt, damit ihr Licht leuchtet und Salz löst sich auf, wenn es das Essen schmackhaft macht. Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, damit meint Jesus den Einsatz für den Glauben, für den wir uns auch verzehren müssen, wenn wir ihn ernst nehmen wollen. Das kann heute schon damit beginnen, anderen zu helfen wieder Beten zu lernen, das können oder kennen viele gar nicht mehr. Die Grundgebete, die Glaubenssprache und Glaubenspraxis können wir nicht allein durch Reformen wiederherstellen, sondern zuallererst durch eine Erneuerung des Glaubenslebens. Wo nicht gebetet wird, wird der Glaube immer schwächer, wird Gott nebulöser, wendet man sich mit dem Zeit anderen, weltlichen Dingen allein zu.

Vielleicht fragen wir uns an dieser Stelle doch einmal selber: „Was wäre mein Leben ohne den Glauben an Christus?“ Und wer hat mir geholfen, in diesen Glauben hineinzuwachsen. Wenn ich aber zu dem Ergebnis komme, dass mein Leben ohne den Glauben nur mehr freie Zeit bringt, gerade am Sonntag, dann habe ich mein Licht schon lange unter den Scheffel gestellt. Glaube erneuert sich und wächst durch das Praktizieren, durch gute Glaubensgespräche mit anderen Gläubigen und auch durch die Beichte. Unser Glaube ist mehr als ein Pflichtgefühl, es ist eigentlich Ausdruck der Liebe für Gott. Um die Liebe, mit der er mich liebt, zu entdecken und sie an andere weiterzugeben. Durch gute Werke, anhand derer andere erkennen, dass wir nicht nur an Gott glauben, sondern dieser Glauben in uns lebendig ist.

Der Prophet Jesaja gibt uns in der Lesung eine damals wie heute aktuelle Anleitung dazu: „Wenn du auf keinen mit dem Finger zeigst und niemanden verleumdest. Dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.“ Die Welt wäre menschlicher und heller, wenn wir uns immer mehr daran hielten. Doch das ist uns nicht in den Schoß gelegt, darum müssen wir uns Bemühen, damit wir nicht einstimmen in die Klage über eine nur schlechte Welt, sondern bei uns anfangen oder es zumindest versuchen. „Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt.“ (pm)


Letzte Änderung: 08.02.2014 um 13:27

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