Lesejahr C 2009/10

Was ist Dein Einsatz für das ewige Leben? (25. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr C)

Lesejahr C 2009/10 >>

Aktueller kann die Botschaft Gottes an uns gar nicht sein, so wie sie uns das heutige Evangelium beschreibt. Betrügereien aus der Wirtschaft, von Staatmännern und natürlich auch in der Gesellschaft, sind unser Alltag. Davon leben viele Medien heute, sind regelrecht in Lauerstellung, um einen solchen Betrugsskandal groß aufzumachen und uns jedes Detail zu beschreiben. Vielleicht haben wir uns auch schon daran gewöhnt, dass Jahr für Jahr Steuern in großem Maße hinterzogen werden, dass Gelder veruntreut und zur persönlichen Bereicherung missbraucht werden.

 

Und doch gibt es dabei Menschen, die das ziemlich clever anstellen. So wie diese Verwalter, der ja nicht erst seit dem Tag an dem er erwischt wurde, das Geld seines Chefs verschleudert hat. Erst als er angezeigt wird, wird auch sein Vorgesetzter misstrauisch und entlässt ihn. Dass hier ein großes Unrecht geschehen ist und dieses keinesfalls schöngeredet werden soll, das ist die eine Seite der Geschichte. Und der Verwalter macht auch gar keine Anstalten sich zu verteidigen, er gibt also indirekt seine Schuld zu. Aber auf der anderen Seite beginnt er auch seine Situation ganz bodenständig einzusehen und sich Gedanken über seine Zukunft zu machen. Er wird bald keine Arbeit mehr haben und sicherlich mit diesem Ruf auch solch eine nicht mehr bekommen. Schwer arbeiten will er nicht und als Bettler schämt er sich.

 

Also versucht er aus seiner Situation das Beste herauszuholen und deshalb wird er trotz seines Betruges, als ein „kluger Verwalter“ gelobt. Bei uns würde das zumeist auf Empörung stoßen und sicherlich auch in gewissen Maße zu recht: „Was der schon wieder, dem sollte man ganz aus dem Verkehr ziehen, der hat es sich doch endgültig verscherzt.“ Bei Gott allerdings hat der Mensch immer noch eine neue Chance, bei ihm gibt es kein endgültiges Aus, jedenfalls solange wir hier in der Welt leben.  Und so gilt das Lob Gottes einzig und allein den Anstrengungen des unehrlichen Verwalters, um sich eine heilsame Zukunft zu ermöglichen.  Er nutzt die Zeit, die ihm noch bleibt, um sich mit seiner Arbeit als Verwalter Freunde zu machen. Wieder missbraucht er das Geld seines Chefs, um daraus einen Vorteil zu gewinnen. Hundert Fass Öl auf fünfzig zu reduzieren, das würde heute einer Summe von etwa 80.000 € gleichkommen. Klar, wer solche Schulden erlässt, hat schnell Freude, die ihm dann auch einmal einen Gefallen tun. So plant er noch vor seiner Entlassung fürs zukünftige Leben, auf Kosten des Geldes seines Chefs.

 

Er, der eigentlich der örtliche Vertreter eines damals ausbeuterischen Systems war, verwandelt sich jetzt in einen sehr spendablen Wohltäter und Menschenfreund, dem die Sympathien der Betroffenen sicher sind. Und er schafft nebenbei mit seinem ganz eigennützigen Plan auch ein Stück weit Gerechtigkeit und schenkt vielen damals ausgebeuteten Bauern die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Christus lobt das zielstrebige und clevere Verhalten dieses Mannes, das er einsetzt, um sein Leben zu retten.

 

Und uns will er mit diesem Beispiel fragen: „Was ist dein Einsatz, um das ewige Leben zu gewinnen? Sind wir im Glauben zielstrebig und klug, nicht betrügerisch und unehrlich? Nutzen wir alle von der Kirche uns zur Verfügung stehenden Mittel um den Weg zum ewigen Leben zu gehen?“ Unser Leben ist ein Geschenk Gottes, einmalige und nicht wiederholbar. „Doch wie sieht mein und dein Einsatz aus, um bei Gott ewig zu leben?“ (pm)

Letzte Änderung: 02.01.2014 um 18:11


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