Lesejahr A 2010/11

"Wähle Gott und damit das Leben" (1. Fastensonntag - Lesejahr A)

Geschrieben von (pm) am 11.03.2011
Lesejahr A 2010/11 >>

Die Versuchungsgeschichte Jesu steht heute im Mittelpunkt der Verkündigung. So wie bei der Taufe am Jordan, zeigt uns der Herr, dass er sich mit uns Menschen auf eine Stufe gestellt hat. Ja, Jesus wird versucht, wie wir im Leben, durch den Teufel, den Ankläger der Menschen vor Gott und den Vater aller Lügen, der uns daran hindern will Gott näher zu kommen.

 

In seiner Scheinheiligkeit sagt dieser: „Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesem Steinen Brot wird.“ Lass es doch allen Menschen gut gehen, damit sie jeden Moment des Lebens genießen können. Wenn die Menschen alles haben, dann werden sie dich auch als ihren Gott anbeten. Eine Versuchung, der auch wir schnell unterliegen können? Doch Jesu Auftrag war ein anderer. Er kommt in die Welt um uns zu sagen: Du brauchst und du kannst dir kein eigenes Paradies auf ewig schaffen. Gott hat es aber bereits für dich eingerichtet. Verfalle nicht dieser Lüge, in deinem Leben müsstest du schon hier alles erreicht haben. Darum sagt Jesus auch zum Teufel: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ Gar keine Frage, Brot ist notwendig zu Leben, es gibt uns tägliche Nahrung. Aber es ist nun einmal nicht alles und kann uns auch nur in dieser Zeit am Leben erhalten. Doch Gottes Wort ist der Wegweiser für ein Leben in Fülle, in dem wir Menschen weder Hunger noch Durst verspüren werden. Und davon will uns der Teufel abhalten.

 

Und so setzt er noch eins drauf, indem er Jesus mit auf das Dach des Hauses Gottes nimmt und ihn auffordert: „Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab. Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“ Ein Zitat aus Psalm 91, der vom Schutz Gottes spricht, für den, der Gott in seinem Haus, dem Tempel, verehrt. Dann wirst du etwas bei den Menschen gelten, sie werden zu dir aufschauen, weil du über ihnen stehst, dann werden sie dich ehren. Und wieder verbirgt sich die Lüge des Teufels im Detail. Denn er möchte, dass Jesus seine Macht missbraucht, um sich bei uns Menschen Anerkennung zu verschaffen. Überall dort wo wir Menschen unsere Macht missbrauchen, fallen wir auf die gleiche Lüge hinein, die auf Dauer immer Menschenleben zerstören wird Denken wir doch nur die Stammzellenforschung mit menschlichen Embryonen. Gegenwärtig lagern in der Europäischen Union mindestens 100000 übrig gebliebene menschliche Embryos, also Menschen die nie eine Chance hatten zum Leben, in den Tiefkühltruhen. Hier wird die jedem Menschen von Gott her geschenkte Würde nicht mehr anerkannt und damit zerstört. „Du sollst den Herrn deinen Gott nicht auf die Probe stellen“, das ist die Antwort Jesu auf diese Versuchung. 

  

Und als Höhepunkt seiner Verführungskünste nimmt der Teufel Jesus mit auf einen hohen Berg und zeigt ihm alle Reichtümer dieser Welt. „Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.“ Das Haben wollen steht hier im Vordergrund, das Besitzen wollen. Das ist die größte Versuchung von Menschen und auch die größte Illusion. Sich einen Besitz zu schaffen und zu meinen, alles würde dann immer so bleiben. Und hier zeigt der Teufel sein wirkliches Gesicht. Er will angebetet werden, er will, dass der Sohn Gottes sich ihm unterwirft. Alles will ich dir geben, doch was kann er denn Christus geben, dem schon alles gehört. Sogar die gut geschaffenen und später sich gegen Gott gewandten Engel. Das ist der Betrug, dem auch wir unterliegen, wenn wir es uns in der Welt schön einrichten, aber ohne Hoffnung auf ein weiterleben nach dem Tod dahinleben. Darum sagt Jesus auch so vehement: „Weg mit dir, Satan!“ Und stellt ein für alle mal klar: „Vor dem Herrn deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm dienen.“ Denn er allein die Mitte, Herr und Gott von allem was je war und sein wird.

 

Der Auftrag Jesu, den er in diese Welt bringt, kommt von Gott, seinem Vater. Er kommt um uns Menschen aus der Sünde, die zum Tod führt, zu erlösen. Er bringt und die Hoffnung auf Leben in Fülle bei Gott. Das wird Jesus zwar nicht daran hindern auch Menschen durch sein Wirken mit Brot zu versorgen, sie von bösen Geistern zu befreien und sie an Körper und Seele zu heilen. Aber immer auch mit dem Blick auf die ganze Wirklichkeit, die auch heute noch seine Botschaft an uns ist: Gott hat deine Seele für ein ewiges, nie endendes Leben geschaffen. Wähle also das Leben, wähle Gott. (pm)

 


Letzte Änderung: 12.03.2011 um 14:19

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