Lesejahr A 2010/11
Allerheiligen (01.11.2011) |
Geschrieben von (pm) am 01.11.2011 |
Das Fest Allerheiligen gibt uns allen Grund, an ein glückliches Leben auch noch nach dem Tod zu glauben. Es ist üblich, dass wir mit unserer Geburt in die Gemeinschaft einer Familie hineinwachsen, in einer Dorf- oder Stadtgemeinde groß werden, in unserer Kirche eine Gemeinschaft von Gläubigen bilden. Und am Ende unseres Lebens: Kommt dann das Nichts, die Leere, das endgültige Aus?
In der Offenbarung des Johannes, dem letzen Buch in der Bibel, sieht der Apostel: „eine große Schar, die niemand zählen konnte.“ (Apk. 7,9) Das macht doch Freude und Hoffnung, selbst einmal inmitten dieser großen Schar von Menschen im Himmel mit leben zu dürfen. Durch unseren Tod hindurch in diese Gemeinschaft mit allen Heiligen zu gelangen. Wie viele sind für diese Wirklichkeit heute im Glauben blind geworden, nehmen sich selbst die Hoffnung daran zu glauben. „Wir müssen wieder den Mut finden, an das ewige Leben mit unserem ganzen Herzen zu glauben,“ fordert uns Papst Benedikt auf.
Wir können doch täglich in den Sterbeanzeigen von den einzelnen Schicksalen der Menschen lesen: Von der Großmutter, die mit viel Geduld ihren Enkeln liebevoll beigestanden hat, mit ihnen gespielt und die ersten Gebet mit ihnen gesprochen hat. Von dem Familienvater der für seine Familie immer da war, alles tat um sie über Wasser zu halten. Von der Tochter, die bei ihrem sozialen Engagement durch einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Von dem freundlichen Nachbarn, der ein gutes Wort für seine Mitmenschen übrig hatte. Man könnte diese Liste immer weiter fortführen, von denen, die in ihrem Leben wenigstens einen Aspekt des Evangeliums lebten, oft unbemerkt im Alltag. Und wenn wir selbst einmal nachdenken, vielleicht fällt uns auch der eine oder andere ein, der mir in meinem Leben geholfen hat und zu dem ich heute am Allerheiligenfest aus Dank, ein Gebet sprechen möchte.
Der Weg der Heiligkeit ist nämlich nichts Welt fremdes oder unerreichbares, sondern das aufrichtige Bemühen, mein tägliches Leben im Einklang mit dem Evangelium zu leben. Inmitten einer Welt, in der Menschen nach Liebe hungern. Da kann schon ein aufmunterndes Wort, ein zuhörendes und geduldiges Ohr, ein weitsichtiges und für die Not geschultes Auge, viel bewirken. Unzählige vor uns haben so gelebt und sich am Ende ihres Lebens vor Gott bewährt. Wir dürfen uns darauf freuen, sie einmal im Himmel kennen zu lernen. Jeder lebt dort nun mit seiner eigenen Geschichte und bereichert diese Gemeinschaft der Heiligen.
Heilige und Selige, das waren alle Menschen mit Fehler und Schwächen und oft haben sie selbst darunter am meisten gelitten. Heilige und Selige, das waren Menschen wie du und ich, die Ängste hatten, denen manches fehlte, Kinder ihrer Zeit, nicht alle im Umgang recht bequem. Heilige und Selige waren keine Supermänner oder Superfrauen und auch keine Perfektionisten, aber es waren Menschen, mit einer großen Sehnsucht nach Gott im Herzen. Menschen, die für ihren Glauben an ein Leben nach dem Tod einstanden und heute Gott so ähnlich geworden sind, weil sie in dieser Gemeinschaft des Himmels leben. Auf unserem Lebensweg hin zur Heiligkeit geht es jeden Tag um Gott und die Liebe zu ihm und den Mitmenschen. Sozusagen wie eine Bewährungsprobe, um Vorbereitet zu werden auf unser großes und endgültiges Ziel, die Gemeinschaft aller Heiligen bei ihm im Himmel. (pm)
Letzte Änderung: 02.11.2011 um 20:27
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