Lesejahr A 2010/11

Das Wort Gottes ist ein Ruf an uns alle (2. Sonntag nach Weihnachten - Lesejahr A)

Geschrieben von (pm) am 01.01.2011
Lesejahr A 2010/11 >>

Worte sind oft wie Schall und Rauch – besonders in einer Zeit, in der wir regelrecht mit Worten erschlagen werden. Es wurden auch in den Tagen vor Weihnachten so viele Worte um dieses stressige Fest gemacht  „Die Kirche solle Weihnachten abschaffen“, war immer wieder zu hören. Dabei wird ja schon längst nicht mehr zwischen dem eigentlichen Fest und seinen Auswucherungen unterschieden. Und ich glaube wir sind uns alle darüber einig, dass sich am Verhalten der Menschen nicht viel ändern würde, wenn die Kirche das offizielle Weihnachtsfest abschaffen würde. Der ganze Trubel ist längst zu einem "Selbstläufer" geworden, die meisten feiern ja bereits ohne christlichen Hintergrund.  Auch mahnende Worte der Kirche verhallen hier schnell im Mainstream des Zeitgeistes. Ob christlicher Zugang oder nicht zum Weihnachtsfest, wer würde sich denn davon abhalten lassen keine Geschenke zu kaufen? Außerdem besteht ein hohes Bedürfnis, wenigstens einmal im Jahr den Familienangehörigen, nahen Verwandten, Freunden, Mitarbeitern und Vereinsmitgliedern gegenüber ein Zeichen des Dankes und der Verbundenheit zu setzen. Deshalb sollte nicht das Fest abgeschafft werden, sondern den suchenden Menschen geholfen werden, den dahinerliegenden Sinn wieder neu zu erfassen. Ja, es besteht auch unter ihnen an Weihnachten ein tiefer geistiger Hunger nach Sinnhaftigkeit und Verständnis von all dem, was wir Christen da tun.

 

In einer aktuellen Studie hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung festgestellt, dass der religiöse Glaube wesentlich zur Lebenszufriedenheit mit beiträgt. Ebenso wie soziales Engagement und ein gesunder Lebensstil. Sozial eingestellt sind wir Deutschen ohne Frage, gerade an Weihnachten werden wir mir Spendenaufrufen überhäuft. Und einen gesunden Lebensstil halten auch die Meisten für angebracht, das Wort „Bio“ ist fast zu einer Lebensphilosophie geworden. Aber wenn es aber um den Glauben geht, dann wird es schwierig, dann endet ein Gespräch schnell in oberflächlichem, leerem und auch sinnlosem Gerede. „Ich glaube an irgendetwas, ich nehme mir im Glauben was ich brauche, ich brauche die Kirche nicht um zu glauben, mir bringt der Glaube nichts.“

 

Wie provokativ erscheinen dagegen die Worte der Bibel: „Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“ Das Wort Gottes hat bereits in der Genesis die Welt geschaffen, es begleitet und leitet die gläubigen Juden über tausende von Jahren hinweg, bis es selbst Mensch wir und sich uns in Jesus Christus zeigt. Keine Worte hatten bis dahin solche Kraft und Wirkung, wie die Worte Jesu, der durch sein Wort die Kranken heilte, die bösen Geister vertrieb und vom Reich Gottes berichtete. Auch in den Sakramenten, ist es das Wort Gottes, das uns Menschen innerlich verändert. In der Taufe heißt es deshalb: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Und in der Beichte: „Ich spreche dich los von deinen Sünden …“ Ebenso wie bei der Feier der heiligen Messe: „Sende deinen Geist auf diese Gaben herab …“

 

Gott spricht zu uns in seinem Wort und wir können ihn durch unsere Gebete Antwort geben. Nicht erst dann, wenn wir im Leben keinen Ausweg mehr finden und dann plötzlich Gott oder irgendwer da oben, alles wieder richten soll. Das Wort Gottes ist ein Ruf an uns alle und wir tun gut daran, ihn aufmerksam zu hören, ihn zu verinnerlichen, um so zu beginnen, Christus nachzufolgen. (pm)

 


Letzte Änderung: 01.01.2014 um 16:14

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