Lesejahr A 2010/11
Die heilige Kommunion - eine erlesene Speise (28. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A) |
Geschrieben von (pm) am 25.09.2011 |
Wer schon einmal auf einer Hochzeit eingeladen war der weiß, dass der „gemütliche Teil“, damit meinen wir die anschließende Feier nach der Trauung, meist aus „feinsten Speisen“ und „erlesenen Weinen“ besteht. Den Gästen möchte man ja an solch einem Festtag möglichst das Beste vorsetzen, sie sollen sich wohlfühlen, feiern und gut verköstigt werden. Das Gleichnis von dem wir im Evangelium gehört haben, hat also einen direkten Bezug zu unserem Leben. Aber Jesus möchte mit diesem Gleichnis nicht bei einem gewöhnlichen Hochzeitsessen stehen belieben, er nutzt die Beschreibung einer solchen Feierlichkeit, um uns in ein viel tieferes Geheimnis unseres Glaubens hineinzuführen. Darum spricht er vom Himmelreich, von unserer Bestimmung, Berufung, unserer endgültigen Heimat, wie Paulus sagt.
Gott hatte den Menschen, sein „erlesenstes“ und „kostbarstes Geschöpf“ in Adam und Eva sehr gut geschaffen, das heißt ohne Sünde, ganz Heil an Leib und Seele, ohne Fehler und Schwächen, vollkommen, so wie Gott selbst ist. Wir Menschen haben diese ursprüngliche Schönheit verloren, als die Stammeltern sich von Gott abwandten und die Menschen aller Zeiten und Jahrhunderte als Folge begannen, ihre eigenen, selbstbestimmten Wege zu gehen. Hier liegt der Grund und die Sinnhaftigkeit der Menschwerdung Gottes, um uns gefallene Geschöpfe wieder aufzuheben und nach dem Tod die ursprüngliche Vollkommenheit, den Himmel erneut zu ermöglichen. Darum stirbt Jesus am Kreuz, um uns zu erlösen, zu erneuern, zu retten. So gesehen hat Christus die Kirche ins Leben gerufen, damit wir Menschen immer wieder an diese Wirklichkeit des ewigen Lebens erinnert werden. Und die Sakramente, das ist die Arznei, um einmal gesund und heil in den Himmel zu kommen.
Schon ganz früh hat man in der Kirche die Sonntagsmesse als „das vorweggenommene himmlische Hochzeitsmahl“ bezeichnet. Und die Speise, die uns der Priester in der Messe reicht, sie nennen wir auch eine himmlische Speise, das Brot des Lebens, den Leib und das Blut Christi, der verborgen in jeder gewandelten Hostie da ist. Kann es für uns Christen eine „feinere“ und „erlesenere“ Speise geben, als sich in der Kommunion mit unserem Gott eine Verbindung einzugehen? Ich finde es sehr traurig, wie immer öfter zu sehen ist, dass Gläubige beim Kommunionempfang die Hostie in die Hand nehmen, als sei es ein gewöhnliches Stück Brot oder ein Keks. Es ist Gott selbst, der in jeder Kommunion, die wir gereicht bekommen, anwesend ist.
Durch die Wandlung auf dem Altar, macht er sich für uns zu einer Speise, um uns an Körper und Seele zu stärken und zu heiligen. Wie könnten wir sonst vor einem gewöhnliches Stück Brot eine Kniebeuge machen. Nein, wir knien vor dem lebendigen Gott! Er, der uns bei jeder Heiligen Messe von neuem einlädt, am Hochzeitsmahl seines Sohnes teilzunehmen. Mit der Taufe wurde unser Herz für dieses Hochzeitsmahl vorbereitet, wir erhielten von Gott unser Hochzeitsgewand. Doch viele von uns haben über die Jahre hinweg wieder ausgezogen, sich anderen Dingen zugewandt, sie kommen nicht mehr oder nur noch ab und zu in die Kirche.
Die Beichte ist der Ort, wo ich mein Hochzeitgewand wieder anziehe und es im Lichte Gottes ordentlich reinigen lasse. Durch dieses Sakrament macht Christus meine Seele wieder schön und durchlässig für seine Gnade. Er öffnet mir auch die Augen für seine Gegenwart in der Kommunion. So möchte ich Sie heute am Sonntag von neuem einladen, dass wir an der Hand der Gottesmutter Maria, unsere Herzen weit öffnen, um hineinzutreten in diesen Festsaal, zur Hochzeit ihres Sohnes, der für uns ein Vorgeschmack sein soll auf den Himmel, die ewige und nie mehr endende Glückseligkeit, bei Gott. (pm)
Letzte Änderung: 26.09.2011 um 06:49
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