Lesejahr A 2010/11
Die Unantasbarkeit des Lebens (1. Adventssonntag - Lesejahr A) |
Geschrieben von (pm) am 24.11.2010 |
Der Beginn des Advents ist ein guter Anlass, uns näher Gedanken über unsere Würde als Mensch und die Unantastbarkeit jedes menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod zu machen. Die Kirche vertritt in Bezug auf den Schutz des ungeborenen Lebens eine unmissverständliche Haltung, die sich zutiefst mit der Botschaft der Menschwerdung Gottes in unserer Welt verbindet. So sind wir gerade in diesen Tagen, in denen wir uns wieder neu auf Weihnachten vorbereiten, zur Wachsamkeit aufgerufen. Zu einer Wachsamkeit die sich nicht hinter den Fassaden der Meinung einer anonymen Masse versteckt, sondern den Glauben an die Einzigartigkeit und Einmaligkeit jedes Menschen immer und überall betont.
Im ersten Korintherbrief macht der Apostel Paulus die Gemeinde in Korinth darauf aufmerksam, dass jeder Getaufte „Tempel Gottes“ ist. Dass wir Menschen eine Würde haben, die umso mehr sichtbar wird, je mehr wir für Gott Raum in unserem Leben schaffen. Und uns nicht in Scheinwelten verlieren, die vertrösten sollen und doch auf Dauer krank machen. Die Scheinwelt der Medien, sie uns unterhalten, ablenken, bestimmen und vielfach überfordern. Die Scheinwelt des Geldes, durch das uns alles Mögliche versprochen wird, obwohl wir immer mehr merken, wie sehr wir finanziell im Bodenlosen zu versinken drohen.
Haben sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, wer oder was an die Stelle des Christentums treten wird, wenn wir immer mehr an gesellschaftsgestaltender Kraft verlieren? Eine gottferne oder von Gott losgelöste Gesellschaft, mit welchen Folgen? Berichte über die Folgen eines Lebens ohne Gott, können wir in der Bibel und in unseren Geschichtsbüchern an vielen Stellen nachlesen. Ist es nicht gerade die Aufgabe der Christen, anderen Menschen Gott zu zeigen und ihnen die Wahrheit über ihn und seine Schöpfung zu sagen? Um ihnen eine Hoffnung zu geben, die über diese Welt hinausgeht? Mit der zunehmenden medizinisch technischen Manipulation des Lebens, das einmal als heilig galt, werden immer neue Grenzen verletzt.
Es ist Zeit zur Besinnung, zur Umkehr, zum Gebet, das uns zu einem Leben führt, in dem wir unter dem Schutz und in der Verantwortung vor Gott handeln. Gegen eine Mentalität, die nichts mehr als endgültig anerkennt und als letzten Maßstab nur „das eigene ich und meine Wünsche“ gelten lässt. Diese Mentalität hat unsere Gesellschaft kälter und dunkler werden lassen. Das Ringen um unsere Zukunft ist nämlich immer auch eine geistliche Aufgabe und das nicht nur in der Kirche. Kein „nur wir tun so als ob“, nur ein gelebtes Zeugnis überzeugt.
Noch vor einem Jahr war in der Presse zu lesen, der Präsident von Amerika, Barack Obama, sei der neue Messias für unsere Zeit. Was jubelten ihm bei seiner Wahlkundgebung 2008 die Menschen zu, als er an der Siegessäule in Berlin auftrat. Keine zwei Jahre sind vergangen und seine Partei erhält die Früchte seines „prophetischen“ Wirkens, eine derbe Wahlniederlage. Amerika steht wohl wie keine andere christliche Nation für den Werteverlust der letzten Jahrzehnte. Wie soll der Segen Gottes wirksam werden, wenn eine Nation die Gebote Gottes missachtet und das Recht auf die Tötung ungeborener Menschen vertritt.
Wir feiern im Advent Vorbereitung auf die Menschwerdung Gottes. Eine Zeit, in der wir uns jedes Jahr wieder neu darüber klar werden dürfen, wer wir in Gottes Augen sind. Einmalige, gewollte und unersetzbare Geschöpfe seiner unendlichen Liebe, der Liebe, die uns ein einigen Wochen im Kind in der Krippe neu aufscheinen wird. (pm)
Letzte Änderung: 01.01.2014 um 16:03
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