Lesejahr A 2010/11
"Money, Money, Money, must be funny ... (8. Sonntag im Jahreskreis - Lesjahr A) |
Geschrieben von (pm) am 25.02.2011 |
„Ich arbeite jede Nacht, ich arbeite jeden Tag, um die Rechnungen zu bezahlen die ich zahlen muss. Ist es nicht traurig? Und immer noch scheint kein einziger Cent für mich übrig zu bleiben. Geld, Geld, Geld, es muss lustig sein, in der Welt der Reichen. Immer sonnig, in der Welt der Reichen, all die Dinge die ich tun könnte, wenn ich ein wenig Geld hätte.“
Diese Zeilen stammen aus dem Liedtext der Gruppe ABBA und das dazugehörige Lied heißt im englischen Original: „Money, money, money Must be funny in the rich man's world.“ Es wurde ein Welterfolg und der Text spiegelt, wie ich meine, die Lebenswünsche vieler Menschen wieder. Einmal so richtig reich sein, sich Wünsche und Träume erfüllen können, unbeschwerter leben, ohne sich unnötige Sorgen machen zu müssen. Solch eine träumerische Sorgenlosigkeit, solch ein romantisches Nichtstun mag uns im Fernsehen oder als wohlklingende Musik für eine kurze Zeit in ihren Bann ziehen, im Lebensalltag aber, ist das den meisten Menschen fremd. Denn er ist mitunter hart und viel zu oft unmenschlich geworden.
Darum nennt uns Jesus im Evangelium diese beiden Beispiele mit den Vögeln und den Blumen. Sie müssen nicht pausenlos arbeiten um glücklich zu sein und müssen sich nicht den ganzen Tag darüber Gedanken machen, wie sie Reichtum sammeln können. Sie leben mit ihren täglichen Gegebenheiten, sie sind fleißig und tun das was sie können, aber das was sie nicht können, das überlassen sie Gott. Denn ein Vogel ist auf Insekten angewiesen und die Lilie auf dem Feld öffnet ihren Kelch, damit Sonnenlicht und Tau sie blühen lassen.
Und genau hier liegt meines Erachtens ein ganz großes Problem unserer Zeit: „Die vielen unnötigen und absolut übertriebenen Sorgen.“ Die Angst zu kurz zu kommen, etwas zu verpassen, verzichten zu müssen. Und dann steht diese Einbildung im Vordergrund: „Ich muss mir mein Glück selber machen, ich mit meiner Kraft und meiner Leistung, sonst gehe ich leer aus.“ Meine Güte, wie traurig ist das, wenn man dem Allmächtigen Gott überhaupt nichts mehr zutraut! Wie viele denken so und leben so, sind damit Heillos überfordert, frustriert, resigniert, ersticken in ihren Sorgen? Und dass das blockiert, dass das nicht weiterhilft, ja sogar Menschen krank macht, das können doch immer deutlicher sehen. Gerade wenn das wirkliche Ziel aus ihren Augen verloren ist, wenn nicht mehr die Frage gestellt wird: „Warum lebe ich? Um Reich zu werden oder um geliebt zu werden?“ Und wenn man sich so umschaut, wie viele leben denn so als gäbe es gar keinen Gott, ziehen ihm alles Mögliche vor? Sind sie dadurch glücklicher geworden, vom Herzen her? Fragen sie mal die Leute auf der Straße, wie gut es ihnen geht und jeder wird ihnen genügend Gründe nennen, warum es ihm nicht gut geht. Aber diese Unzufriedenheit, die vom Herzen her kommt und die immer weiter wächst und wächst, sie geht mit einem zunehmendem Leben ohne Gott einher.
Nichts und niemand kann auf Dauer die Liebe und damit Gott ersetzen. Ich bin sogar der Meinung, dass Menschen auf Dauer ohne ihn gar nicht mehr mit einem frohen Herzen untereinander leben können. Dass hier der Auslöser für Unruhen, Streitigkeiten bis hin zu Kriegen liegt. Tu das was du kannst und alles andere ist die Sache Gottes, so haben es die Heiligen gemacht und es hat geklappt, ohne dass ihnen etwas fehlte oder sie unglücklich waren. Wir können trotz aller Sorgen unser Leben keine Sekunde verlängern, es liegt ganz in Gottes Händen. Aber wir können es ihm anvertrauen und ihn täglich neu bitten für uns zu Sorgen. (pm)
Letzte Änderung: 01.01.2014 um 16:19
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