Lesejahr A 2010/11
Ostern (Lesejahr A) |
Geschrieben von (pm) am 22.04.2011 |
Es gab schon bessere Zeiten für die Kirche, um die frohe Botschaft von Ostern zu verkünden. Wir, die wir uns hier zur Osternacht versammelt haben, um das Licht Christi in unserer Kirche und in unserem Leben hineinzulassen, sind überschaubar geworden. Doch wenn wir in einigen Stunden vielleicht einen Spaziergang machen an einem belebten Ort oder eine Gaststätte besuchen, dann würden uns wohl nicht wenige mit komischen Blicken betrachten, wenn wir fröhlich und erlöst von der Botschaft von Ostern erzählten. „Was, du glaubst das noch?“
Da braucht es mitunter einen starken Glauben und vor allem viel Mut und Zuversicht, in einem Umfeld von Gottvergessenheit und Religionsvergessenheit über die unleugbare Bedeutung von Ostern zu sprechen. In einem Umfeld, das den Tod meidet, wie der Teufel das Weihwasser, fällt es auch Christen schwer von einem Leben nach dem Tod zu sprechen. Doch erfahren wir die Auferstehung des Sohnes Gottes auch für unser Leben als eine Rettung? Es ist gut, dass wir heute Morgen hier sind, um uns gegenseitig im Glauben an seine und unsere Auferstehung zu ermuntern, dass wir sozusagen Kraft bei ihm schöpfen, der sein Licht in diese dunkle Welt gebracht hat.
Sicherlich, wir dürfen dankbar dafür sein, dass wir deshalb keine Verfolgung in Kauf nehmen müssen, wie viele unserer Mitchristen in der Welt. Wir werden auch nicht mit dem Leben bedroht, wie die Christen der ersten Jahrhunderte, die Ostern noch im Verborgenen feiern mussten. Und es stimmt einen dann schon froh, wenn gerade in den Medien, neben all der Kritik an der Kirche, die sich tief in die Herzen vieler Menschen eingeschlichen hat, Lichtblicke zu sehen sind. Sendungen und Beiträge, die wieder von der frohen Botschaft unseres Glaubens sprechen, von so vielen Werken der Barmherzigkeit Gläubiger und vor allem einer lebendigen Beziehung zu Gott. Die Kirche und ihre Ausstrahlung lebte und lebt auch immer vom Zeugnis seiner Gläubigen und wo dieses fehlt oder nicht mehr erfahrbar wird, wird es auch um sie dunkel.
Papst Benedikt XVI. hat in seinem neuesten Jesusbuch auch Bezug genommen zum Glauben von Ostern, dem Glauben an die Auferstehung von Jesus von Nazareth. Er stellt dabei einmal mehr fest: "Der christliche Glaube steht und fällt mit der Wahrheit des Zeugnisses, dass Christus von den Toten auferstanden ist. Wenn das nicht so wäre, hätte das Christentum wohl einige Ideen, von bemerkenswerten Vorstellungen über das Sein und das Sollen formuliert, wäre also eine religiöse Weltanschauung und Jesus eine religiöse Persönlichkeit, die uns vielleicht zum Nachdenken einladen könnte". Aber wir würden nie erfahren, woher wir kommen, wohin wir einmal gehen werden und vor allem wer wir sind: Seine Schöpfung, seine geliebten Kinder. „Nur wenn Jesus auferstanden ist, ist wirklich Neues geschehen, das die Welt und die Situation des Menschen verändert", so der Papst. "Nur wenn Christus auferstanden ist, haben wir einen Maßstab, auf dem wir uns verlassen können. Denn dann hat Gott sich wirklich gezeigt".
Ja, wir dürfen uns heute Morgen als von ihm beschenkte fühlen. Wir dürfen dafür danken, dass wir in diese große Gemeinschaft der katholischen Kirche gestellt sind. Wir dürfen dafür danken, dass wir in einer großen Weltgemeinschaft von Milliarden Getaufter - in seiner Kirche - unterwegs sind, zu der gleich ein junger Mann hinzutreten wird. Wir dürfen dafür danken dass wir von Gott wissen, seinen Sohn Jesus Christus kennen und im Heiligen Geist zu ihm beten dürfen. „Der Herr ist auferstanden. Er ist wirklich auferstanden!“ Er seine und meinen Tod für immer besiegt und er lädt mich ein diese Frohe Botschaft mit einem offen Herzen aufzunehmen und im täglichen Leben als Zeuge weiterzugeben. (pm)
Letzte Änderung: 23.04.2011 um 19:24
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