Lesejahr A 2010/11

Papst Benedikt auf Deutschandbesuch (26. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)

Geschrieben von (pm) am 18.09.2011
Lesejahr A 2010/11 >>

Trotz vieler negativer Berichterstattungen in den Medien hat mich erstaunt, dass laut einer vor einem Monat gemachten Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung, viel mehr Deutsche sich auf den Besuch von Papst Benedikt gefreut haben, als man meinen konnte.

Insgesamt 44 Prozent aller Deutschen sind es, wobei bei den Katholiken 69 Prozent überwiegen und immerhin 47 Prozent unter den Protestanten sich für den Papstbesuch aussprachen.

63 Prozent aller Deutschen dagegen sind zudem stolz darauf, dass Papst Benedikt ein Deutscher ist.

Und vielleicht haben Sie vor acht Tagen am Samstagabend auch das Wort zum Sonntag gesehen. Zu meinen bevorzugten Sendungen gehört es ehrlich gesagt nicht, aber als ich gelesen habe, dass es von Papst Benedikt gesprochen wird, habe ich es mir angesehen und das mit Gewinn.

Darin sagte er unter anderem: „… liebe Landsleute, in wenigen Tagen werde ich zu meiner Reise nach Deutschland aufbrechen, und ich freue mich schon darauf. Ich freue mich besonders auf Berlin, wo es viele Begegnungen geben wird, und freue mich besonders natürlich auf die Rede im Bundestag und auf den großen Gottesdienst, den wir im Olympiastadion feiern dürfen. Ein Höhepunkt der Reise wird Erfurt sein: Im Augustinerkloster, in der Augustinerkirche, in der Luther seinen Weg begonnen hat, darf ich mich mit Vertretern der Evangelischen Kirche Deutschlands treffen. Wir werden dort miteinander beten, auf das Wort Gottes hören, miteinander denken und noch sprechen, wir erwarten keine Sensationen.  Das eigentlich Große daran ist eben dies, dass wir miteinander an diesem Ort denken, das Wort Gottes hören und beten, und so inwendig beieinander sind und sich wahrhaft Ökumene ereignet. Etwas Besonderes ist für mich die Begegnung … mit einer Vigil für die Jugend, mit dem großen Gottesdienst, der die Reise abschließt.

All dies ist nicht religiöser Tourismus, und noch weniger eine Show. Worum es geht, sagt das Leitwort dieser Tage: Wo Gott ist, da ist Zukunft. Es soll darum gehen, dass Gott wieder in unser Blickfeld tritt, der so oft ganz abwesende Gott, dessen wir doch so sehr bedürfen. Sie werden mich vielleicht fragen: Gibt es Gott überhaupt? Und wenn es ihn gibt, befasst er sich überhaupt mit uns, können wir bis zu ihm vordringen? Nun, es ist wahr: Wir können Gott nicht auf den Tisch legen, wir können nicht wie ein Gerät ihn anrühren oder wie irgendeine Sache in die Hand nehmen. … In der Größe des Kosmos können wir etwas ahnen von der Größe Gottes.

… Wir können im Wort der Heiligen Schrift Worte ewigen Lebens hören, die nicht einfach nur von Menschen kommen, sondern die von Ihm herkommen, in denen wir Seine Stimme hören. Und endlich, in der Begegnung mit Menschen, die von Gott angerührt worden sind, sehen wir gleichsam Gott.  Ich denke nicht nur an die Großen: von Paulus über Franz von Assisi bis zu Mutter Theresa; sondern an die vielen einfachen Menschen, von denen niemand spricht. Und doch, wenn wir ihnen begegnen, geht von ihnen etwas von Güte, von Lauterkeit, von Freude aus, dass wir wissen, da ist Gott, und dass er uns anrührt. Darum wollen wir uns in diesen Tagen mühen, dass wir Gott wieder zu Gesicht bekommen, dass wir selber Menschen werden, von denen ein Licht der Hoffnung in die Welt hereintritt, das Licht von Gott her ist und uns leben hilft."

Eine schöne Botschaft, die Papst Benedikt uns anlässlich seines Deutschandbesuches gesagt hat. Menschen und Christen sollen wir sein, von denen ein Licht der Hoffnung in diese Welt hineinstrahlt. Ein Licht, das seinen Ursprung in Gott hat und das uns alle im Glauben miteinander verbindet. (pm)


Letzte Änderung: 19.09.2011 um 09:25

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