Sakramente
Liebe Leserinnen und Leser,
In dieser Rubrik werden wir versuchen Ihnen einige Texte zu den Einzelnen Sakramenten anzubieten. Verschiedene Autoren und Textformen werden Ihnen dazu in den einzelnen Rubriken vorgelegt werden. Möge Ihnen die Lektüre eine Bereicherung unseres wunderschönen Glaubens bringen!
(ksf)
Die 7 Sakramente - Einführung |
Geschrieben von (ksf) am 18.11.2010 |
DAS CHRISTLICHE HEILSANGEBOT FÜR DEN MODERNEN MENSCHEN
DIE SIEBEN SAKRAMENTE IN UNSERER ZEIT
Aufbau der Reihe:
VORWORT
EINFÜHRUHRUNG
1) Die Stiftung der Sakramente
2) Das Wesen der Sakramente
3) Die Bedeutung der Sakramente
4) Der Spender der Sakramente
5) Form und Materie der Sakramente
AUTOR
Unter jeder Überschrift finden Sie dann gleich den Link … damit es für Sie schneller geht
I DIE Taufe:
http://kirchlich.net/pages/posts/das-sakrament-der-taufe906.php
2) Die Bedeutung der Taufe
3) Die Gnade der Taufe
4) Die Notwendigkeit der Taufe
5) Die Spendung der Taufe
6) Die Kindertaufe
7) Die Aufgaben der Eltern
8) Die Aufgaben der Paten
9) Die Wahl des Namens
II DIE FIRMUNG:
http://kirchlich.net/pages/posts/das-sakrament-der-firmung907.php
1) Die Aussagen der Heiligen Schrift
2) Die Bedeutung der Firmung
3) Die Spendung der Firmung
4) Die Erfahrung des Hl. Geistes
5) Der gefirmte Christ
III DIE EUCHARISTIE
Teil 1: http://kirchlich.net/pages/posts/das-altarsakrament---die-eucharistie---1909.php
1) Die Aussagen der Heiligen Schrift
2) Die Bedeutung der Eucharistie
3) Die Feier der hl. Messe
4) Die Realpräsenz
5) Das Opfer der Versöhnung
Teil 2: http://kirchlich.net/pages/posts/das-altarsakrament---die-eucharistie---2910.php
6) Das Brot des Lebens
7) Die Feier der Gemeinde
8) Die Heilsnotwendigkeit der Messe
9) Das Allerheiligste
IV DIE BUSSE
1. Teil: http://kirchlich.net/pages/posts/das-sakrament-der-busse---die-hl.-beichte---1.-teil912.php
1) Die Aussagen der Heiligen Schrift
2) Die Bedeutung der Buße
3) Die Ordnung Gottes
4) Die Sünde des Menschen
2. Teil: http://kirchlich.net/pages/posts/das-sakrament-der-busse---die-hl.-beichte---2.-teil913.php
5) Der Sinn der Beichte
6) Der Ablauf der Beichte
7) Die Generalabsolution
8) Die Bußandacht
9) Der Ablass
V DIE KRANKENSALBUNG
http://kirchlich.net/pages/posts/das-sakrament-der-krankensalbung914.php
1) Die Aussagen der Heiligen Schrift
2) Die Bedeutung der Krankensalbung
3) Die Spendung der Krankensalbung
4) Die Spendung des Sterbesakraments
5) Die rechtzeitige Spendung des Sterbesakraments
VI DIE PRIESTERWEIHE
1. Teil: http://kirchlich.net/pages/posts/die-priesterweihe-1.-teil917.php
1) Die Aussagen der Heiligen Schrift
2) Die Bedeutung der Priesterweihe
3) Die Spendung der Priesterweihe
4) Der Diakonat
2. Teil: http://kirchlich.net/pages/posts/die-priesterweihe-2.-teil916.php
5) Der Zölibat
6) Die Weihe von Männern
7) Das allgemeine Priestertum
8) Das Bemühen um Berufungen
VII DIE EHE
1. Teil: http://kirchlich.net/pages/posts/das-ehesakrament-1.-teil919.php
1) Die Aussagen der Heiligen Schrift
2) Die Bedeutung der christlichen Ehe
3) Das Ideal der christlichen Ehe
4) Die Voraussetzungen für die kirchliche Ehe
5) Die kirchliche Trauzeremonie
2. Teil: http://kirchlich.net/pages/posts/das-ehesakrament-2.-teil918.php
6) Das Scheitern einer kirchlichen Ehe
7) Die Ehehindernisse
8) Die Ungültigkeit einer Ehe
DIE SAKRAMENTALIEN
http://kirchlich.net/pages/posts/die-sakramentalien920.php
1) Das Wesen der Sakramentalien
2) Die Bedeutung der Sakramentalien
3) Die Arten der Sakramentalien
4) Der Gebrauch der Sakramentalien
SCHLUSSWORT
Hier nun die Texte von DDDr. Peter Egger:
VORWORT
Viele moderne Menschen sehnen sich heute nach einem Leben, das von Licht und Freude erfüllt ist. Sie suchen nach einem tieferen Sinn, der ihrem Leben ein dauerhaftes Glück schenken kann. Sie suchen nach Quellen, die ihnen eine innere Kraft und ein neues spirituelles Leben geben. Viele haben inzwischen erkannt, dass das oberflächliche Vergnügen und die materiellen Konsumgüter nicht imstande sind, ihnen eine echte Freude und ein dauerhaftes Glück zu schenken. Sie haben aber auch erkannt, dass die verschiedenen Angebote auf dem Supermarkt der Esoterik und des Okkultismus nicht das Wahre sind. Manche haben auch schmerzhaft erfahren, dass sie zu Gefangenen von verschiedenen okkulten Mächten wurden. Viele Zeitgenossen sind dabei, nach manchen Irrungen und Wirrungen das Christentum neu zu entdecken. Manche Enttäuschungen und Schicksalsschläge haben sie begreifen lassen, dass die Wahrheit Jesu Christi tatsächlich ein tragfähiges Fundament für ihr Leben ist. Sie haben begriffen, dass Jesus Christus die Gestalt ist, die ihnen den Weg zum Leben und den Weg zu Gott zeigt.
Jesus Christus hat den Menschen die befreiende Wahrheit des Evangeliums verkündet. Er hat ihnen aber auch die Mittel in die Hand gegeben, die es ihnen ermöglichen, die Botschaft des Evangeliums zu verwirklichen. Bei diesen Mitteln handelt es sich um die verschiedenen Sakramente, die Christus den Menschen geschenkt hat. Nur durch die Sakramente erhält der Mensch die Kraft, nach den hohen Weisungen des Evangeliums zu leben und ein ganzer Christ zu sein. Nur durch die Sakramente kann es zur Heilung und Erlösung des Menschen kommen. Die Sakramente sind also die unerlässliche Voraussetzung für die Umsetzung und die Verwirklichung des Evangeliums. Es kann daher kein wahres Christsein ohne Sakramente geben.
Christus hat uns diese Heilmittel geschenkt, damit wir in den verschiedenen Situationen des Lebens seine Gegenwart erfahren und seine stärkende und heilende Kraft empfangen. Gerade in unserer Zeit, in der sich der Mensch oft unheimlich schwach und ohnmächtig vorkommt, sind die Sakramente von größter Bedeutung. Sie geben uns die Hoffnung und Zuversicht, dass Gott uns persönlich hilft, unser Leben ordentlich zu meistern und nach seinem Willen zu gestalten. Sie geben uns aber auch die Chance, dass wir am Ende unseres Lebens zu Gott gelangen können.
Wir wollen nun versuchen, die verschiedenen Sakramente etwas tiefer zu betrachten. Wir beginnen zunächst mit einer allgemeinen Erklärung der Sakramente und gehen dann auf die einzelnen Sakramente ein.
EINFÜHRUNG
1) DIE STIFTUNG DER SAKRAMENTE
Die Heilige Schrift berichtet uns, wie Jesus verschiedene Sakramente gestiftet hat: Jesus gab den Aposteln den Auftrag und die Vollmacht, den Menschen die Taufe zu spenden. Er kündigte den Aposteln das Kommen des Heiligen Geistes an und stiftete damit das Sakrament der Firmung. Er setzte das Sakrament der Eucharistie und der Buße ein. Er gab den Aposteln auch die Vollmacht, die Kranken zu heilen und begründete damit die Krankensalbung. Beim Letzten Abendmahl erteilte er den Aposteln den Auftrag, Eucharistie zu feiern und setzte damit das Priestertum ein. Schließlich lehrte Jesus, dass Mann und Frau in der Ehe durch Gott verbunden sind, und erklärte damit auch die Ehe zu einem Sakrament. In der Katholischen Kirche gibt es insgesamt sieben Sakramente, die auf Jesus zurückgehen:
1) Taufe
2) Firmung
3) Eucharistie
4) Buße
5) Krankensalbung
6) Priesterweihe
7) Ehe
2) DAS WESEN DER SAKRAMENTE
a) Die Sakramente als Gnadenzeichen
Die Sakramente sind Gnadenzeichen, durch die Jesus Christus dem Menschen verschiedene Gnaden vermittelt. Sie vermitteln dem Menschen die göttlichen Gaben (= Gnaden), die er zu einem christlichen Leben braucht. Nur mit Hilfe der Sakramente kann der Christ nach der Vollendung streben und das ewige Leben bei Gott erlangen. Die Sakramente sind also göttliche Heilmittel, die für den Christen heilsnotwendig sind. Ohne Sakramente kann der Christ nicht gerettet werden.
b) Die Sakramente als Realsymbole
Die Sakramente sind aber auch Realsymbole. Das bedeutet, dass diese Zeichen nicht nur symbolisch auf ein übernatürliches Geschehen hinweisen (so z. B. der Taufritus, der auf die Neugeburt des Menschen und auf den Bund mit Gott hinweist), sondern dass diese Zeichen dieses übernatürliches Geschehen auch real bewirken. Die Sakramente sind also Zeichen, die eine übernatürliche Gabe Gottes nicht nur symbolisch darstellen, sondern diese Gabe auch real enthalten und vermitteln. Daher werden die Sakramente auch "Realsymbole" genannt.
c) Die Gnadenwirkung der Sakramente
Jedes Sakrament hat eine bestimmte Gnadenwirkung. Die Gnadenwirkung des Sakraments ist die innere Wirkung der Gnade im Empfänger des Sakraments. So bewirkt z. B. das Sakrament der Taufe im Empfänger die Gnadenwirkung der Neugeburt; die Firmung bewirkt die innere Stärkung; die Buße bewirkt die Vergebung der Sünden usw.
Die Gnade eines Sakraments ist im Sakrament selbst enthalten. Daher hängt auch die Wirkung eines Sakraments vom Sakrament selbst ab. Gleichzeitig kommt es bei der Gnadenwirkung aber auch auf die Einstellung und auf den inneren Zustand des Empfängers an: Je mehr sich ein Mensch dem Sakrament gegenüber öffnet und je reiner seine Seele ist, desto mehr kann auch die Gnade des Sakraments in ihm wirken.
3) DIE BEDEUTUNG DER SAKRAMENTE
Jedes der sieben Sakramente, die Jesus Christus für unser christliches Leben und für unser ewiges Heil gestiftet hat, hat eine ganz bestimmte Bedeutung:
Taufe: Neugeburt des Menschen und Bund mit Gott; Aufnahme in die Kirche
Firmung: Stärkung durch den Heiligen Geist
Eucharistie: Wort Gottes, reale Gegenwart Christi, Kommunion mit Christus
Buße: Versöhnung und Neuanfang mit Gott
Krankensalbung: Stärkung durch Gott im Leiden und Sterben
Priesterweihe: Vollmacht von Gott für den priesterlichen Dienst
Ehe: Kraft und Auftrag von Gott für den Bund von Mann und Frau
Die einzelnen Sakramente sind für bestimmte Momente im menschlichen Leben, aber auch für spezielle Aufgaben des Menschen vorgesehen. Am Beginn des Lebens führt die Taufe zur geistlichen Neugeburt des Menschen und zum Bund mit Gott. In der Jugendzeit erhalten wir durch die Firmung eine besondere Stärkung durch den Heiligen Geist. Für die Dauer unseres ganzen Lebens haben wir Gelegenheit, Jesus Christus bei der Feier der Eucharistie persönlich zu begegnen und ihn in der Kommunion zu empfangen. Wenn wir Fehler und Sünden begehen, haben wir die Möglichkeit, durch die Buße die Vergebung unserer Schuld zu erlangen. Wenn wir eine schwere Krankheit haben oder beim Sterben sind, werden wir durch die Krankensalbung in besonderer Weise gestärkt. Wenn wir einen geistlichen Beistand brauchen, stehen uns Männer mit einer eigenen Priesterweihe zur Verfügung. Wenn wir eine gute Ehe führen wollen, vermittelt uns das Sakrament der Ehe den besonderen Beistand Gottes.
Auf diese Weise gibt es für alle entscheidenden Momente und Bedürfnisse des Menschen ein eigenes göttliches Heilmittel. Christus hat dafür gesorgt, dass wir für alle wichtigen und kritischen Augenblicke unseres Lebens ein Sakrament zur Verfügung haben. Wer die Sakramente eifrig empfängt, ist für das Leben und für die Ewigkeit gerüstet.
4) DER SPENDER DER SAKRAMENTE
Jedes Sakrament erfordert auch einen Spender. Die Taufe wird gewöhnlich von einem Priester oder Diakon gespendet, kann aber im Notfall von jedem Menschen vollzogen werden. Die Firmung wird vom Bischof oder einem von ihm beauftragten Vertreter gespendet. Die Feier der Eucharistie und die Spendung des Bußsakraments sind an die Vollmacht des Priestertums gebunden. Auch die Spendung der Krankensalbung verlangt einen Priester. Das Sakrament der Priesterweihe ist dem Bischof vorbehalten. Beim Sakrament der Ehe hingegen sind es die Brautleute selbst, die sich gegenseitig das Sakrament spenden.
5) FORM UND MATERIE DER SAKRAMENTE
Bei der Spendung der Sakramente werden jeweils eine bestimmte Materie und eine bestimmte Form verwendet. Bei der Materie handelt es sich um das materielle Zeichen, das bei der Spendung eines Sakraments eingesetzt wird (z. B. das Wasser bei der Taufe oder das Chrisam-Öl bei der Firmung.) Bei der Form handelt es sich um die Formel bzw. um die Worte, die bei der Spendung eines Sakraments verwendet werden (z. B. die Formel bei der Taufe: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.")
DER AUTOR
DDDr. Peter Egger wurde 1948 in Bozen/Südtirol geboren. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs "Stella Matutina" in Feldkirch (Vorarlberg) studierte er Philosophie, Geschichte, Theologie und Religionspädagogik in Padua, Innsbruck, Salzburg und London. Danach war er in der Familienseelsorge in Wien tätig und anschließend Religionslehrer in Innsbruck, Salzburg, Tamsweg und Padua. Derzeit unterrichtet er als Oberschullehrer Religion, Philosophie und Geschichte am bischöflichen Gymnasium "Vinzentinum" in Brixen. Der Autor gestaltet auch Sendungen bei "Radio Horeb", "Radio Maria" und "K-TV". Weiter hat er viele Beiträge für die Zeitschrift "Lebe" der "Bewegung für das Leben-Südtirol" verfasst. Egger ist verheiratet und Vater einer Tochter.
Letzte Änderung: 19.11.2010 um 15:57
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